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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0186
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einer so vorrresiichen Dichterin bekannt gemacht
hat, wir würden ihm aber noch mehr Dank
schuldig seyN/ wenn er eine bessere Auswahl in
ihren Liedern getroffen hätte. Es befinden sich
in der Sammlung Lieder, die für den Liebhaber
interessant genug gewesen seyn mögen, aber nicht
so fürs Publikum. Hr. Göckinqk sagt: daß er
in den Gedichten manchmal Stellen geändert
habe, die zu lokal gewesen waren, warum hat
er doch Nicht auch das geändert, wo Namchen
einen Ausfall auf unsre gute Karfchin thut,
nemlich die Strophe;
Vergleiche mich der guten Karschin nicht
Sie singt aus Noth — ich aber sing aus Liebe
u. f. w.
Wir wollten vieles drum geben, diese Stelle von
Nantchen wäre nicht gedruckt; sie ist sonst ein
so gutes liebesvolles Mädchen, der ein solcher
Ausfall gar nicht ähnlich sieht —- und wenn
sie ihn je gethan hat, ihn gewiß nicht im An-
gesicht des Publikums thun wollte. Schlimm
genug, daß die Aarsthm für Brodt singen
rnuß — aber welche schöne Kunst gieng in
Teukschtand nicht nach Brodt? Wohl Nam-
chen, daß sie das nicht darf, daß ihr Varer ihr
ein gutes Erötheil hinterließ, aber wahrhaftig
— so schön ihre Lieder sind — sie würde eben
so wenig wie unsre Rarscbm — für ihr Lies
derkalenk so-elohnt werden, daß sie nicht nöthig
Hatte, ihre Kunst nach Brodt gehen zu lassen-
 
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