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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0304
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Die Schwedische Heloise, oder Briefe der
Julie an *** aus einer Schwedischen
Handschrift von M. v. B. Berlin/
1776. I26S.M8.
Der Titel ist etwas zu vielsprechend, er er-
innere an einen Rousseau- Die Schrift ent-
hält keine ganze Geschichte, sondern bloß Brie-
fe, die Julie nach ihrer Trennung an ihren Ge-
liebten schreibt, und dieser Geliebte ist der wi-
der Willen ungetreu gewordene Herausgeber,
der nach seinem Herzen urtheilt, und solche da-
her werch halt, der ganzen Welt bekannt zu seyn.
Julie schreibt gefühlvoll und rührend, und einem
so feurig verliebten Mädgen wie ihr, muß man
bisweilen einen oder andern übertriebenen Aus-
druck in der Hitze des Affekts zu gute halten.
Der letzte Brief, da sie endlich gewiß erfahren
hat, daß ihr Liebhaber wegen des Zwanges sei-
ner Eltern ihr entsage, gefallt dem Recensenren
am besten. Es herrscht bey aller noch immer
hervorblickenden Zärtlichkeit, Vernunft und
Ernst darin, und der Schluß ist artig. Der
Seaar, schreibt sie, den ich Ihren Namen aus-
sprechen gelehrt hatte, ist gestern gestorben; er
thar wohl daran, denn er hätte mich in Zukunft
sehr gequält. — Hieraus bezieht sich auch das
Titulkupfer von Berger. Der vorgebliche
Uebersetzer hat, wie er sagt, dadurch beweisen
wollen,
 
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