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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0343
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—— Z2?
lieblichsten Gestalt, in dem von ihm selbst her-
abgewürdigren, verworfensten, und wiederum
von dem gütigsten Varer der Menschen zn
seiner wahren Bestimmung erhobueu Zustan-
de, in Gemälden nach dem Leben kopirt, se-
hen, betrachten, bemitleiden und bewundern;
so lies diese wenige Bogen ohne Zerstreuung
dir selbst gelassen. Bald wird deine Seele
Frühlingsaussichten in ein sonnigkeö Tempe
geniessen, bald auf den stürmenden Wogen
des Lebens hernmgetrieben werden, bald von
den höllischen Larven in menschlicher Gestalt
zurückzittern. Gern möcht ich einige Züge
aus der ungeschminkten, simplen, ganz die
Sprache der Natur redenden Lebensbeschrei-
bung herausheben; gern einige Proben aus
den, Gefühl der Menschheit, Geist und Kraft
athmenden Gedanken Weöleis mittheilen;
wenn nicht Drang und heißer Wunsch mei-
ner Seele, daß jeder empfindsame Leser eben
das, was ich empfunden, fühlen möchte, es
mir untersagten. Diese Bruchstücke würden
freylich auch das kalte Herz in Bewegung
bringen; aber dabey doch den Geist, der das
Ganze belebt, verlieren. Es würden Strah-
len seyn, die erwärmen,- aber nicht zünden,
und das sollen sie doch der Absicht des Ver-
fassers gemäß. Sie sollen «»getrennt, ver-
einigt den Geist und das Herz aller in Flam-
men setzen, um für die Menschheit zu brennen.
Dreslauische Nachrichten i/tes Stück,
r 4
 
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