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Allgemeines kritisches Archiv — 6.1777

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Sechsten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22479#0172
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rakter eines vernünftigen Geschöpfes. Dieser
Saß ist die Spitze, worauf sich alle Gründe
wider das Gcbech der Kinder hcrumdrchen, und
womit sich die scheinenden Lichter nufers Zeital-
ters viel wissen, denen ex meüori luro sinxir
praeeoröia limn. Fiel ihnen denn niemalen
ein, daß höhere Geister die nchmliche Ursache
hatten von ihrem Gebech eben das zu denken, was
sie von dem Gebech der Kleinen dachten? das
Verhältnis; möchte wohl richtig fcyn: wie sich
die Einsicht eines Erwachsenen zu der Kenntnis
eines Kindes verhält, so die Share der Wissen-
schaft eines hohem Geistes zu der eines der auf-
geklärtesten unter den Menschen. Ja, aber
wie kann man bethen, ohne cö zu verstehen?
Nun, das lasten sie sich den Geist aus der Klasse
/ über ihnen erklären, der am besten weiß, was
sie LU verstehen glauben, und in der That nicht
verstehen. Und am Ende kommt wohl die
Hauptsache beym Gebech aufs Empfinden an.
Warum befehle« denn diese dogmatische Köpfe
nicht, Laß die Kinder nicht eher den Namen
Papa und Mama aussprechcn lernen, als bis
sie in einem Philantropin geehrt worden, was
Water und Mutter stey? Warum läßt man die
Kleinen die Sonne sehen, und ihre erquickende
Warme geniessen, warum sie die Farben neu-
< MN, da sie doch noch nicht das kopernikansche
System - noch die uewtonfche Farbentheorie
verstehen? Die einzige Methode daö Christcn-
thum aus Len Herzen des Menschen zu verdrän-
ge».
 
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