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Allgemeines kritisches Archiv — 6.1777

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Sechsten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22479#0306
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Unter den eingestreuken Moralen, hinge-
worfenen Refiexionen und Gedanken haben wir
einige neue bemerkt, die uns sehr richtig dünken,
andere haben mehr Bestimmtheit erhalten, und
das Schwankende einiger Grundsätze ist glück-
lich durch reellere Ideen gehoben worden. An-
lasse genug, um zur Lesung dieses Buchs die weich-
geschassenen Seelen zu reitzen. Aber, wir bit-
ten sehr, daß dec Jüngling und das Mädchen,
das mit Slegwarrs Schicksal vertraut zu wer-
den anfangt, wohl zu Herzen nehme, was der
Dichter S. ^8. gleich im ersten Theil sagt, „daß
sehr oft lebhafte Seelen durch Schattenbil-
der zu Entschlüssen hingerissen werden, die Ein-
stuß auf ihr ganzes künftiges Glück oder Un-
glück haben." Unsere Zeiten sind darnach, daß
diese Worte nicht laut genug wieder gesagt wer-
den können!
Indem Wesentlichen der Geschichte ist alles
geblieben, wie es vormals war. Therese und
Aronhelm/ noch immer die glücklichen Lieben-
den, und Mariane, die Göttin in weiblicher
Bildung! Der herrlichen Sophie Tagebuch
hat der Dichter hie und da vermehrter ausge-
stellt. Wer kann es S. 458« fgg- lesen, ohne
eine Thrane des Mitgefühls zu weinen; ohne
einen Blick in die Gefilde unsere Welktheils zu
thun, wo vorzüglich fo manchen Wunsch, sich ge-
liebt zu sehen, die hohen Mauern der Klöster
ersticken, wo mit dem Gesänge der Andacht viel
Seuf-
 
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