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Allgemeines kritisches Archiv — 6.1777

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Sechsten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22479#0309
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29 z

räumten dem Homer, vor allen andern den
Vorzug ein, welches er bestreitet. Andern
wolle keiner von den alten Dichtern als Horaz
gefallen, welches wieder von andern gemißbilli-
gee werde. Darauf fahre er fort: „ Andern
gefällt der Virgil am besten; ich aber pflichte
denen bey, welche den Ovidiuö für den grösten
Dichter halten;" nnd führt zum Beweiß eine
lange Stelle aus des Hrn. von Holbergs eignen
Lebensbefthr. S- Z26. an, der eben der Mey-
nung gewesen. Er fährt fort: ,, Unter allen
Werken deZ Ovidins aber sind dieTrauerbrie-
fe am besten und nützlichsten, weil sie durchge-
hends die schönsten Sittenlehren enthalten;"
welches er aus ihrem Inhalt erweiset, und hiu-
zufetzr: „Niemand wird also bestreiten können,
daß (AvidlUS nicht ein guter Sittenlehrersey;
wie er denn auch von Stolle in feiner Historie
der heidnischen Moral unter die Sittenlehrer
und Philosophen gesetzt wird. s.
VH. Sr. S. 156. i" Er bedauert dar-
auf, daß man so wenig vom übersetzten Ovidius
jm Teutschen aufweisen könne, und fügt hinzu:
„Da Virgil undHoraz mehr als einmal über-
setzt ans Licht getreten; so wundere man sich bil-
lig, daß Ovidius nicht gleiches Schicksal ge-
habt. Allein, dies hak wol mehr als eine Ursa-
che zum Grunde. Das Urbild ist zu vollkom-
men, und daher dem Ueberfetzer nicht möglich,
davon eine ähnliche, geschweige eine vollkomme-
ue Copey zu machen. Zudem wird mit den
T z Ueber-
 
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