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Allgeyer, Leo
Die Münsterkirche zu St. Nikolaus in Überlingen: ein Beitrag zur Baugeschichte und ästhetischen Würdigung des mittelalterlichen Denkmals — Wiesbaden, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.8493#0030
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— 16 —

.Schwer ist's dem Menschengeist,
wenn seines Bruders Werk so hoch
erhaben ist, dass er nur beugen und
anbeten muss. Goethe,

von deutscher Baukunst.

IV.

Das Monument.

Im Jahre 1348 haben die Grafen Georg und Hans
von Werdenberg zu Heiligenberg dem Magistrate der Stadt
Ueberlingen den Meister Ludwig als Baumeister für die
neu zu erbauende Kirche „empfohlen" °J. Ob der Magi-
strat auf Unterhandlungen mit diesem Meister einging,
ist urkundlich nicht zu ermitteln. Indessen bleibt uns
nichts übrig, als zu folgern, dass etwaige Unterhandlungen
sich zerschlugen, denn fünf Jahre später, am 13. Mai
des Jahres 1353 wurde mit grosser Feierlichkeit
unter dem Bürgermeister Ulrich Schertlin,7) durch
Meister Eberhard Raben aus Franken der Grund-
stein zum Bau des Münsters gelegt.

Die südliche Ecke des Osanathurmes enthält in
ziemlich gut erhaltener Inschrift mit gothischen Charak-
teren, folgende steinene Urkunde: Anno Doinini millesimo
trecentesimo quinquagesimo tertio anno secundo deeimo
tertio die mensis maji hora octavo positus est primus
lapis ad hunc chorum, qui in nomine saneti nicolai est
construetus per magistrum eberhardum raben lapicidum
de franken; d. h.: Im Jahre des Herrn 1353, am 13ten
Tage des Monats Mai um 8 Uhr ist gelegt worden der
erste Stein zu diesem Chore, welcher zur Ehre des heil.

ü) Nach Dr. K. L. Müller's Angabe, die er auf eine Original-Urkunde gestützt
haben will.

7) Ulrich Schrüttlin, nach anderer Angabe.
 
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