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Allgeyer, Leo
Die Münsterkirche zu St. Nikolaus in Überlingen: ein Beitrag zur Baugeschichte und ästhetischen Würdigung des mittelalterlichen Denkmals — Wiesbaden, 1879

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https://doi.org/10.11588/diglit.8493#0049
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lennischen des Langhauses in Grösse und Richtung ge-
nau korrespondirende Nische oder Halle mit offenem,
gleichsam die Umfassungsmauer durchbrochenem Bogen,
während die innere Wand das spitzbogige 6,50 m. hohe
Eingangsthor enthält und sowohl dieses in seiner Ein-
rahmung als die durch ein niedliches Kreuzgewölbe über-
spannte Nische selbst, — durch manchfachen dekorativen
Schmuck zum Theil in zierlicher Ausführung — sich
auszeichnet. Die reichste Ausstattung zeigt die w e s 11 i c h e
dieser Portalnischen. Der Spitzbogen in seiner Gliederung
an Stäben, Hohlkehlen und Halbsäulchen, sowie die ab-
wechselnden Säulenschaftverzierungen in Würfel- und Spin-
delform, sowohl ausserhalb als im Innern der Nische in
gleicher Höhe gehalten, entsprechen der einfachem nord-
lichen Nische. Das südliche Portal ist am Gibelfeld des
Eingangthores mit Blenden und Maaswerk behandelt; die
Consolen entbehren der Statuen, dagegen bemerken wir an
den Eingangsseiten schlecht erhaltene Figuren in Nischen
auf Halbsäulen; am Gewölbe dieser Nische ist als Schluss-
vignette der Kirchenpatron St. Nikolaus mit der Jahres-
zahl 1547 sichtbar. Die Eingangspforte der östlichen
Portalnische entspricht in ihrer flachliegenden Bedeckung,
welche über sich in reicher Gliederung znm Spitzbogen
entwickelt und ein Radfenster umschliesst — der
ihr gegenüber liegenden südlichen Eingangsthüre; das
dadurch gebildete Gibelfeld ist in flache Nischen getheilt,
mit Figuren, Maaswerk und ornamentalem Schmucke
bedacht. Am einfachsten gehalten — auch bezüglich des Ge-
wölbes, ist die nördliche Portalnische; in Blendnischen
enthalten die beiden Seiten Statuen auf G'onsolen über
Halbsäulchen.

Betreten wir wieder das Innere des Tempels, so ge-
wahren wir beim Umgange in demselben die zahlreichen
ihn begleitenden 5,10 m. 1., 2,80 m. br. Kapellen zwischen

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