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Alte und Neue Kunst GmbH <München> [Hrsg.]
Katalog Sammlung Johann Bosch † Ulm: Arbeiten in Eisen, Messing, Kupfer, Silber, Elfenbein, Holz, u.a., insbesondere Schlüssel, Schlösser und Beschläge, Waffen, Schnitzereien, Zunftladen; aus anderem Besitz: Silbergegenstände, Teppiche, Gemälde erster Meister; Versteigerung: 15. September und folgende Tage (Katalog Nr. 3) — München, 1926

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https://doi.org/10.11588/diglit.33106#0005
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VORWORT

zur Sammking Johann BosA t-

Johann BosA, der Gastwirt zur „Blauen Bnte" in Uim, der
am 20. Aprii 1926 75jährig das ZeitiiAe segnete, hatte wie so vieie
im Leben, seinen Beruf verfebit. Br bätte seiner Veran!agung naA
GesAiAtsprofessor, AltertumsforsAer, BiMhauer werden soüen, aber
er batte das Bierbrauergewerbe eriernt und ist in der Hauptsacbe
diesem treu geblieben Die Liebe für das Gewerbhche ist desba!b
in ibm vorherrs&end geworden. Das zeigt seine ganze Sammeltätig^
keit, Jie ibn aus dem Aütag seines Berufes heraushob und seinem
Wesen jene Originaiität gab, die !eider nach und naA auszusterben
beginnt Bosch war bekannt weit uber das SAwaben!and hinaus
wegen seiner Sammlungen, die sidr hauptsäAiidi auf Bisenarbeiien,
Waffen, die bekannten Lümer Möbe!n, auf Zinnsachen und Fayencen
erstre&ten. Bs ist erstauniich, we!&en Umfang seine Sammiungen
angenommen haben, trotzdem er nur mit bescheidenen Mitte!n, aber
stattiichen Kinders&ar gesegnet war. Bos& hat !eidens&aft!i& ge-
samme!t, eine Ausdauer entwi&e!t, wenn es ga!t, einen ersehnten
Gegenstand na&zugehen, die nur dem ,,e&ten" Sammier anhaftet.
Bos& hat si& frei!i& vie!fa& auf die Meineren Samme!güter bes&ränken
müßen, aber hier hat er aües seiner Liebe für würdig gehaiten, was
ihm materieü errei&bar war. Bs hehnden si& deshaib Dinge in seiner
Sammlung, die man sonst vergeb!i& su&t, K!einigkeiten oft, die aber
des Interessaten und Wi&tigen ni&t entbehren, Sein großer Antipode
in dem zweigeteÜtem U!m, Hauptmann Geiger, war ni&t umsonst
sein Freund und Samme!ko!!ege. Gar oft, ja aüwö&ent!i& konnte
man sagen, haben Geiger und Bos& in der trauten Stube zur ,,B!auen
Bnte " in A!tu!m rege Samme!zwiegesprä&e gehaiten und ihre Br-
fahrungen ausgetaus&t. Hauptmann Geiger ist seinem verstorbenen
Freunde treu gebheben und ehrt sein Andenken dadur&, daß er,
der rüstige 82 jährige Samnderveteran, au& heute no& sein S&öpp!ein
in der „B!auen Bnte" trinkt und mit den Kindern des Vaters Bos&
a!te Brinnerungen taus&t.

Der vor!iegenden Abtedung, über die das Inha!tsverzei&nis
und der Kata!og mit sieben Tafetn orientiert, wird eine zweite foigen,
die eine Auswah! der von Bosch hinteriassenen Lümer Möbe!,
Zinne, Fayencen, Bücher, Graphik u. a. bringen wird.

Dr. F. X. Weizinger.
 
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