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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Erstes Heft
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Köhler, Ulrich: Die griechische Politik Dionysius des Aelteren
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0014
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POLITIK DIONYSIUS DES AKLTEREN

nach dem Sclilusse des peloponnesischen Krieges zu Sparta
trat, scheint auch in Sizilien zu Tage getreten zu sein. Als
Fuehrer der republicanischen Partei, welche Dionysius im Be-
ginn seiner Herrschaft zu hekaempfen hatte, wird der Korin-
ther Nikoteles genannt; derselbe soli auf Veranstalten des spar-
tanischen Gesandten Aristos aus dem Wege geraeumt worden
sein1. Die Situation war aehnlich w ie gegen Ende des sechs-
ten Jahrhunderts, als die Spartaner, um sich Athen dienstbar
zu machen, versuchten Hippias dort wieder als Tyrannen ein-
zusetzen, aber auf den Widerstand der Korinther stiessen2.
Doch verlangte und erhielt üionysius spaeter im Kriege ge-
gen die Karthager aucli von den Korinthern Huelfe, die in
dieser Zeit ausdruecklich als Bundesgenossen desselben be-
zeichnet werden3.

Das aelteste aufDionysius bezueaJiche inschriftliche Docu-
ment ruehrt aus dem Antange des Jahres 393 her4 5. Es ist
dies ein Beschluss des Rathes von Athen, der nach den Prae-
scripten in der sechsten Prytanie des Archon Eubulides (Oly.
96, 3) gefasst ist. Yon dem Texte des Decretes ist nur die obere
Haelfte erhalten, diese lautet: e'3o£ev tr, ßouXy, Ktvvim'a? dnz'
7te[pl cbv Äv]5poo0evr^ >.eyei, eTCatveoai At[o]v[uotov töv 2t*/t]s'Xta; äp-
x[o]vt[«] zat Ae7rTtv/]v [töv ä.3e’Xoö]v tov Atov[u]o[tou z.a]t ©eapGrv
to[v ä^eXcpöv] tov Atovuc[tou xai FIoXu]^evov t[öv xr^eoTrv tov Ato-
vuatou_3 Auf dem oberen Theile der Steinplatte sind in Re-

1 Diodor. XIV 10, 3.

2 Herodot. V 90 ff. Von den beiden Anecdoten ueber die persoenliclien Be-
zielmngen des Dionysius zu Lysander bei Plut. Lys. fl klingt die erste durcliaus
glaubiich, vgl. c. XXX z. E. Sie beweist, dass Dionvsius gesucht hatte Lvsan-
der persoenlieh fuer sich zu gewinnen, was an sich durchaus wahrscheinlich
ist. Dagegen ist die an zweiter Stelle vorgetragene Anecdote otfenbar als Ge-
genstueck zu der ersten erfunden. Damit faellt aber aucli die in derselben er-
waehnte Gesandtschaft Lysanders an Dionvsius, von der sicli sonst in der Ue-
berlieferung keine Spur findet.

3 Diodor XIV 62, vgl. c. 63, 4.

4 Die Inschrift ist zuerst herausgegeben von Kumanudis im Philist. IV S.
542, dann von mir irn Hermes III S. 157 und C. I. A. II n. 8.

5 Die letzten Worte habe ich frueher so gegeben : xa\ «SuXjöl-evov t[öv-.

Ich dachte an clen Dithyrambendicliter Philoxenos. Aufmerksam gcmacht durch
 
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