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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Erstes Heft
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Köhler, Ulrich: Die griechische Politik Dionysius des Aelteren
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0018

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8

POLITIK DIONYSIUS DES AELTEREN

thische Krieo' war hereils ausoebrochen, eeoen Anfan" Som-
mers 393 traf Konon mit cler persischen Flotte, bei der sicli
wohl aucli Euagoras mit den kyprischen Schiffen befand, an
der attischen Kueste ein. Waehrend seiner Anwesenheit in
Griechenland fasste er einen Plan, der eine weite Perspective
eroeffnete, wenn er zur Ausfuehrung gekommen waere. Zwi-
sclien den beiden Fuersten von Salamis und Sizilien sollte
eine Familienverbindung gestiftet, Dionysius sollte von dem
Buendniss mit Sparta ab und auf die Seite der Athener gezogen
werden. Abgesandte sollten dies in Syracus betreiben1. Die
Stelle, welche Euagoras in dem Projecte einnimmt, zusam-
mengehalten mit seinem spaeteren Abfall von Persien laesst
vermuthen, dass es schon damals auf eine Befreiung Kyperns
von der persischen Oberherrschaft abgesehen war2. Ein

1 Lys. de bon. Aristopb. § 19 f. Es geht aus der Stelle nicht klar heryor
ob Aristophanes und Eunomos als Gesandte des Volkes oder als Beauftragte Ko-
nons nach Syracus gingen. In dem ersteren Falle waere anzunehmen, dass der
olficielle Auftrag derGesandten sich darauf beschraenkte Dionvsius zu bewegen
den Spartanern keine Huelfe zu schicken, s. im Text weiter unten. Doch wuer-
de, wenn die Mission eine oeffentliche gewesen waere, dies vom Redner wold
melrr betont worden sein.

2 Konon trat seine Fahrt nach den griechischen Gewaessern im Fruehjahr
nach der Seeschlacht bei Knidos 393 v. Ch. an, Xen. Ilell. IV 8, 7. Er verwues-
tete zuerst die lakonische Kueste, begab sicli dann nach dem Isthmus von Ko-
rinth urn mit dem Svnedrion zu verhandeln und gingendlich nach Athen, wo er
den Wiederaufbau der langen Mauern in Angriff nahm. Dies wird in der
zweiten Haelfte des Iahres 393 geschehen sein. Waehrend an den Mauern ge-
baut wurde, scheint Konon mit der von Pbarnabazus ihm ueberlassenen Flotte
eine Rundfahrt im aegeischen Meere gemacht zu haben, auch auf dem Isthmus
ist er vielleicht ein zweites Mal gewesen, Xen. Hell. IV 8, 12, vgl. Grote Gesch.
Griechenlands V. S. 260 d. d. Uebers. Konons erfolgreiche Thaetigkeit veran-
lasste die Spartaner den Antalkidas an den Satrapen Tiribazos zu schicken, um
das persisch-athenische Buendniss aufzuloesen (392 v. Ch. ?); hierauf schick-
ten auch die Athener und ihre Verbuendeten Gesandte nach Sardes. Man
wuerde vermuthen, dass die Botschaft an Dionysius durch die wie sich bald zei-
gte nicht erfolglose Sendung des Antalkidas veranlasst worden sei, wenn nicht
ueberliefert waere, dass sich Konon bei der athenischen Gesandtschaft befand
und von Tiribazos an der Rueckkehr verhindert wurde, Xenophon a. a. 0. Da-
nach muss man das sizilische Projekt in die Zeit zwischen der Ankunft Konons
in Athen und den Verhandlungen in Sarcles setzen. Konon kann nicht irn Un-
klaren darueber gewesen sein, dass die Wiederherstellung der athenischen See-
 
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