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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Lolling, Habbo G.: Topograpische Studien, 2, Der Tempel der Athene Skiras und das Vorgebirge Skiradion auf Salamis
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0142

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128

DAS SKIRADION AUF SALAMIS

thümer, um welche herum sie sich zum Yertrieb ihrer Waa-
ren angesiedelt haben mögen, Dass etwas Aehnliches auch in
Salamis stattgefunden habe, lässt sich mit einiger Sicherheit
annehmen.

Es ist kein Gesetz bekannt und auch sonst nicht wahr-
scheinlich zu machen, dass in Attika die Verehrung fremder
Götter verboten gewesen sei. So fmden wir in Athen selbst
nach den neusten Untersuchungen viele durch die verschie-
denen Theile der Stadt zerstreute Heiligthümer von Göttern,
die einem fremden Volksstamme eigenthümlich waren. Es
kann daher auch nicht befremden, dass auch in Salamis sol-
che fremdartige Elemente nachgewiesen werden sollen. Dies
ist namentlich von E. Curtius im Text zu den 7 Karten S. 9
ffg. versucht und von Curt Wachsmuth «Die Stadt Athen im
Alterthum» 1 S. 442 fg. in einem Punkte weiterausgeführt
worden. Es ist dies der Dienst der Athene Skiras auf Sala-
mis, der auch in Attika an zwei Stellen, in Skiron, einem
Platz an der heiligen Strasse, und in Phaleron wiederkehrt.
Dass unter den drei Heiligthümern eine Beziehung anzuneh-
men sei, ist mehr als wahrscheinlich, und da dieser Kult auf
überseeische Yerbindungen hinweist, dürfen wir gewiss ver-
muthen, dass seine Gründung einern fremdländischen Ein-
flusse zugeschrieben werden müsse. in den Mythengeschich-
ten wird auch das megarische Land mit dem Culte der ski-
radischen Athene in Verbindung gesetzt, der Megarenser Ski-
ron sendet von Salamis aus dem Athener Theseus die Steuer-
leute Nausithoos und Phaiax, deren Heroa im Phaleron 7rpo;
vco too 2x(pou ispcp lagen (Plut. Thes. c. 17); auch Aigina
spielt in den an den Namen des Skiron geknüpften Sagen eine
bedeutende Rolle, indem es Aiakos ist, der dem Skiron in
einem W ettstreit nnt Nisos die fjysgovia toü 7uoT.sgou zuspricht
(Paus. I. 39, 5.). Indem ich nun noch an die Kämpfe des
Skiron mit Athen und seinen Tod durch Theseus erinnere,
scheint mir das Wesentliche in dem Character des Skiron ge-
nugsam angedeutet zu sein, sein Name und seine Person füh-
ren uns mitten in die Wirren, welche die nahe Lage von Me-
 
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