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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Zweites Heft
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Lolling, Habbo G.: Topograpische Studien, 2, Der Tempel der Athene Skiras und das Vorgebirge Skiradion auf Salamis
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0147

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DAS SKIRADION AUF SALAMIS

133

ausgescliickt, Solon aber sicli desselben bemäcbtigt und den
besten seiner 500 Freiwilligen befohlen, so unvermerkt wie
möglich zur Stadt (Salamis) zu fahren, also in den jetzigen
Hafen von Ambelaki. Zimleich hätte er mit den Uebrigen die
gegen ihn ausgerückten Megarer angegriffen. Während er mit
diesen kämpfte, hätten sich die zu Schiffe ausgeschickten
Athener der Stadt bemächtigt1. Für die Richtigkeit dieser Er-
zählung bürge tä ^pwgeva, d. h. folgende an einem Erinne-
rungsfeste vorgenommene heilige Handlung : vau; yap ti? Ät-

TiJtvi 7TpO(j£7r7v£i ciwTTvj t6 7rpcoTOv, siTa zpauy^ zai (xAa’Xayp/.cp 7rpoc»<p£-
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t£pöv £gtiv i^puoap/Avou söXcovo?. Yermuthlich war jene mimische
Darstellung mit dem Culte des Enyalios verbunden. Da der
mit lautem Geschrei vom Schiffe forteilende Krieger nach dem
skiradischen Yorgebirge lief und sein Ziel offenhar die Stelle
war, die wir als Mittelpunkt der heiligen Handiung zu be-
trachten haben, lag der Tempel gewiss bei dem cler skiradi-
schen Athene. Ferner ist es wahrscheinlicher, dass diese Feier
etwa in der Gegend stattfand, in welche der Ueberfall der
Stadt unter Solon versetzt wurde, als an eins der gerade entge-
gengesetzten und abgelegensten Vorgebirge von Salamis. Sehen
wir nun, ob damit die herodoteische Stelle iin Einklang steht.

Leake sagt: «Da nun die Korinthier, angenommen ein-
mal, dass sie wirklich die Flucht ergriffen, niclit wohl durch
die östliche Oeffnung der Enge von Salamis, den eigentlichen

1 Es ist offenbar falsch, wenn AVachsmulh a. a. 0. Anm. 2 sagt : «Auf die
Südlcüste passt die Darstellung von dem Ueberfall, der bei der Salaminischen
Expedition des Solon beim Skiradion erfolgt, ungleich besser als auf die Nord-
küste, da sie eben nach dem attisclien Phaleron hin lag und von hier heimlich
überfallen werden konnte». Das attische Schiff segelte allerdings, wie aus Plu-
tarch hervorgeht, an die deiii Phaleron zugekehrte Küste ; es brauchte dies
aber durchaus nicht heimlich zu geschehen und dass es so geschehen sei, vvird
auch gar nicht angedeutet, nur das mit den Athenern besetzte megarische Scliiff
lief ohne viel Geraeusch iu einen Hafen bei der Stadt Salamis, entweder direct
in den jetzigen Hafen von Ambelaki oder in die sogenannte Palukiabucht hinter
der Insel H. Georgios ein.
 
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