Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

DOI Heft:
Zweites Heft
DOI Artikel:
Weil, Rudolf: Aus Lakonien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0175

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AUS LAKONIEN

159

■Xsiov gegenüberliegt1. in Kisternaes, der südlichsten dieser
Buchten, wo noch heute bei widrigem Wind nicht selten
Schiffe einfahren, steht an der Nordwestecke auf einem klei-
nen Felsvorsprung die Kirche -tcov Äawp.atcov, die fast ganz aus
antiken Tuff-und Marmorblöcken besteht, aber nichts von
antiker Mauerfügung enthält.

Etwa 40 Schritte ostwärts von der Kirche liegt am Ausgang
einer längeren Mulde in der Nähe des Meeres ein 19,00 langes,
10,00 breites (nacli Bursian) Gebäude, dessen Mauern theilweise
durch die abgeglättete Felswand gebildet werden, über der
sich dann noch Steinschichten erhoben, und unmittelbar da-
hinter an der Westseite eine Grotte. Bursian und Siegel ha-
ben das Verdienst hierin das Poseidonheiligthum wiederer-
kannt zu haben, was durch einen an der von der Grotte ab-
gekehrten Mauerseite gemacliten Fund von c. 60 kleinen Vo-
tivbronzen, Pferde und Stiere darstellend, bestätigt worden
ist2. Einlässe für Inschriftstelen und Anatheme sind in dem
Raume mehrfach sichtbar, die von Bursian abgeschriebenen
beiden Inschriftsteine sind heute verschwunden.

Dass aber das Heiligthum auf diese untere Anlage be-
schränkt gewesen sei, verträgt sich weder mit dem Bericht
des Strabo3, noch mit den vorhandenen Ruinen. Anzuneh-
men, dass man beim Kirchenbau Quadern von 1,50—2,00
Länge und 0,50 — 60 Höhe auf die Anhöhe gescbafft habe,
wo jetzt Ä. ÄacogaTo; steht, und dazu in solcher Menge, ist
nicht wahrscheinlich, vielmehr wird hier ein weiteres Bau-
werk gestanden haben, das sich noch innerhalb des heiligen
Bezirks befunden liat. Das Poseidonion verdankte ja seinen
Ruf nicht zum Wenigsten dem Asylrechte (Curtius Pelop. II

1 Skylax 46. ’AyjXXetb; Xip.t)v xal dvzinujo; zoüzou rFap.a0oü; Xiprp, ein
sechter SchifFerausdruck.

2 Bursian, über das Vorgebirge Taenaron Abhancll. der bair. Ak. d. W. I
Gl. Vlt Bd. 3. Abth. S. 776 ff., und gleichzeitig Henzen nach Siegels Mittheilun-
gen Bull. d. Inst. 1857 S. 154 ff. Votivbronzen S. 155.

3 Strab. 363 Iv ot tü •/.oX"ü) tt)? xapaXia; xö psv Tatvapov dztrj lanv ix-
y.atplvr) xö tspöv ’ijoooa. Toü IIoaEiScövo? Iv dXast töpups'vov' -rcXrjatov S’ laTtv avTpov,
öt’ov tqv Klp6cpov dvayOrjvat p,u0£jooatv ö'p’ 'HpaxXIooi I? aöou,
 
Annotationen