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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Drittes Heft
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Curtius, Ernst: Die Atlasmetope von Olympia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0228

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Die Atlasmetope von Olympia.

(Tarel XI.)

Der neunzehnte April 1876 ist alsein Glückstag in den Anna»
len der olympischen Ausgrabungen verzeichneG denn an die-
sem Tage kam die besterhaltene aller Metopen des Zeustem-
pels zu Tage. Bisher hatte manandem Fragmente mit der sit-
zenden Nymphe im Louvre das annähernd genaue Maas der
Höhe, an dem kretensischen Stier das der Breite. Jetzt ist
eine nach heiden Richtungen erhaltene Tafel vorhanden ?
von welcher nur die untere Ecke rechts durch den Fall zer-
trümmert ist; sie hat 1 ;60 Höhe, l,50Breite; die Stärkeder
Platte beträgt 0,12. Die Metopen sind von allen gestürzten
Tempelresten am meisten in situ gefunden worden, so auch
die Atlastafel im Pronaos des Tempels. Sie lag nur 0,50 un-
ter der Oberfläche und 0,60 oberhalb des Tempelpflasters,
von einem Triglyphenblocke bedeckt, der die Platte in drei
Stücke gebrochen und die Ecke zertrümmert hat.

Die Atlassage war häufig in Olympia dargestellt; wir fin-
den sie am Kypseloskasten; sie war am Thron des Zeus
durch Panainos, am Schatzhause der Epidamnier durch The-
okles und Hegylos ausgeführt, und endlich der Gegenstand
einer Tempelmetope. Elis war anden Sagen, welche im Westen
der griechischen Welt ihren Schauplatz haben, näher bethei-
ligt als die anderen Landschaften, und die Atlassage hatte
schon durch Oinomaos’ Gattin Sterope, die Atlastochter, ein
gewisses Heimatsrecht daselbst.

Wir kennen die Sage in zwei Hauptformen. Nach der einen
erobert sich Herakles die Hesperidenäpfel von dem Drachen,
den er erlegt; nacli der anderen ist Atlas die Mittelsperson.
Diese Ueberlieferung hatte wieder eine doppelte Fassung.
 
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