Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

DOI Heft:
Drittes Heft
DOI Artikel:
Julius, Leopold: Ueber den Südflügel der Propylæen und den Tempel der Athena Nike zu Athen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0245

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER PROPYLffiEN

von 6,00 2 Centimeter auf 10, während die des Dachdreiecks
der Südwand 1 1/3 Centimeter auf 10 steigt. Die Länge der
unbekannten Kathete des ersteren Dreiecks, also die Firsthöhe,
beträgt nach der Proportion

10 : 2 = 600 : x

1,20 Meter, und mithin die Basis des lctzteren nacli der
Proportion

10 : 1 1/3 .= x : 120

9,00 Meter, ganz übereinstimmend mit der Länge der jetzt
Yorhandenen Südwand : es ist also mathematisch bewiesen,
dass das Dacli und mithin auch die Halle nicht üher die An-
te und die dritte Säule hinaus nach Westen vorsprang.

Yerschiedene Anzeichen lassen indessen darauf schliessen,
dass der Abscliluss an dieser Stelle niclit ursprünglich beab-
sichtigt war, sondern dass die Halle nacli dem ursprünglichen
Plane eben so weit wie die Nordhalle nacli Westen geführt
werden und hier wie dort einen Mauerabschluss erhalten sollte.
Diese Anzeichen sind folgende : erstens die Ausdehnung des
Krepidoma, welclie der des Krepidoma der Nordhalle ent-
spricht ; zweitens die Form der Ante, welche in der Süd-
West-Ecke eine Tliür und mithin gegen Westen eine gescldos-
sene Wand verlangt, und zwar eine geschlossene deswegen,
Aveil die Tliür durch eine durchbrochene oder eine Säulen-
stellung überflüssig geworden wäre; drittens der Umstand,
dass die Unterstufe aus Piräusstein nicht ursprünglich als
Stufe angelegt war, sondern einen Thcil des Hallenfunda-
mentes bilden sollte, wie aus der oben erwähnten verschie-
denen Breite der Stufe vor der Westseite der Halle (0,36) und
vor der Südseite des Krepidoma (0,68), sowie der im Plane
angegeben Fügung der Blöcke hervorgelit; viertens die un-
tektonische Weise des Abschlusses, welche im ursprünglichen
Plane nicht gelegen haben kann. Die Planveränderung muss
stattgefunden liaben, als die Wand mit der Ante schon stand,
weil sicli hiernach die Epistyl- und Gebälkbildung richtete,
die dritte Säule aber noch nicht, weil man an ihrer Plinthe
nach Süden zu statt. einer Stosskante, wie sie die Weiterfüh-
 
Annotationen