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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0320

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294

ZUR PERIEGESE DER AKROPOLIS

Altar sein künne, weil so der Opfernde der Statue den Riicken
zukehren würde. Dies wäre nur richtig, wenn die Statue des
Pyrros das Kultbild wäre, was sie nach dem Gesagten nicht
ist; von einem Kultbild hören wir überhaupt nichts. Sonst
Aveiss ich nichts was der Annahme eines Altars entgesen
stände; wenn wirklich, wie Beule behauptet, die Arbeit und
die Gliederungen eine späte Zeit bekunden — mirist das nicht
aufgefallen — so würde dies einer späteren Rcstauration zu-
zuschreiben sein. So mag denn das Dreieck zwischen den
Propyläen, dem Brauronion und dem Hauptwege den Bezirk
der Athena Hygieia bezeichnen, etwa bis zu jenen Felsstufen,
welche um ein gerundetes, einst mit Weihgeschenken be-
setztes, kleines Plateau herum zur brauronischen Terrasse em-
porführen (s. meinen Plan und n. rhein. Mus. XVII, 223).
Auf dem Plateau habe ich in meiner Wandkarte vermuthungs-
Aveise dem Weihwasserknaben des Lykios seinen Platz ange-
wiesen. Nachdem zuerst IJlrichs (Reis. u. Forsch. II, 152 f.)
ihn als Träger eines wirklich im Gebrauch befindlichen zepip-
pavTviptov in die Nähe des Burgeinganges, sodann Bötticher
(Tektonik Bucli 4, 60 Anm. 26) neben einen Opferaltar ver-
setzt liatte, hat Bursian (Geogr. v. Griech. I, 310) den durch
Pausanias am nächsten gelegten Platz am Eingange in das
Brauronion für ihn in Vorschlag gebracht 7.

Wenn sicli oben aus der genaueren Betrachtung der Spuren
auf der Hygieiabasis Einiges für die Reconstruction der Sta-
tue gewinnen liess, so möge es erlaubt sein nocli ein paar
Beispiele hinzuzufügen, sei es aucli nur umdaran zu mahnen,
dass bei der Beschreibung solcher Untersätze dergleichen
Spuren nicht ühergangen werden sollten. Leider ist aus den
vorhin bereits besprochenen Löchern auf der Hermolykos-
basis (Taf. XVI Fig. 5) nichts Sicheres zu entnehmen, weil
es nicht vollkommen fest steht, welcher Art die äTCap/yii war.
Wenn sie, wie Iloss vermuthete (arch. Aufs. I, 168 f.), den

1 Könnte niclit zu dieser Statue oder zu dera benachbarten Perseus des Myron
das Inschriftfragment C. I. Att. I, 411 gehö'rt haben ?
 
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