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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

DOI issue:
Viertes Heft
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0327

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ZUR PERIEGESE DER AKROPOLIS 301

etwas Yeränderter Richtung zum dritten nördlichen Interco-
lumnium der Ostseite (Parthenon Taf. 2, 1) und von hier aus
gegen die Nordecke der östlichen Burgmauer, wo der Felsen
in einem mächtigen Block zu Tage tritt, verläuft. Es ist so-
fort klar; dass die Aufmauerung der Ostseite der Burg sich
von derjenigen der Südseite nicht trennen lässt; beide zusam-
men ergeben erst den nöthigen Halt und Abschluss für das
neugewonnene Terrain (Wachsmuth Stadt Athen I, 540).

Die Tiefe der Auffüllung zu bestimmen dienen theils Son-
dierungen, theils die Höhe des Burgplateaus am südlichen
und östlichen Rande über dem darunter zu Tage tretenden
Felsen. Letztere beträgt nach der Angahe Böttichers (Unters.
S. 68) his gegen 19 Meter (60 Fuss). Sondierungen an der
Südwestecke des Parthenon haben, von der Unterkante der
Marmorstufen bis hinab zum gewachsenen Felsen gemessen,
eine Tiefe von 6.60 M., an der Südostecke gar eine von 10.80
M. ergeben (Ross arch. Aufs. I Taf. 5, 2. Ziller in Erbkams
Zeitschr. f. Bauw. 1865 Bl. B Fig. 4). Diese Masse zeigen,
dass es sich um eine nicht bloss der Ausdehnung, sondern
auch der Tiefe nach höchst bedeutende Anlao;e handelt.

Nothwendig entsteht die Frage, wie vor dem Bau der ki-
monischen Mauer dieser ganze Theil der Burg ausgesehen
haben mag, oder mit anderen Worten, ob wirklich erst durch
Kimon die ganze Auffüllung des Terrains stattgefunden hat.
Dies ist gewis von vorn herein sehr unwahrscheinlich, da
der benützbare Raum der Burg dann sehr knapp und diese
selbst von Süden und Osten nur mangelhaft geschützt gewe-
sen wäre. Der bestimmte Gegenbeweis hisst sich aber aus der
Art der Aufschüttung im Süden des Parthenon führen, welche
zugleich zeigt, dass nicht etwa die südliche Aussenseite der
um 1.70 M. gegen Süden vorspringenden Porossubstruction
des vorperikleischen Tempels damals den Rand der Burg ge-
bildet haben kann. Nacli den genauen Untersuchungen Zillers
(a. a. O. Fig. 3 und S. 39 f.) ist die Aufschüttung des Terrains
im Süden des Tempels, wenigstens in den östlichen Partien,
gleichzeitig mit dem Bau der Substruction erfolgt, dergestalt
 
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