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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 1.1876

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Viertes Heft
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29169#0329

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ZUR PERIEGESE DER AKROPOLIS

303

sondern eine Restauration, oder -wahrsclieinlich eine Er-
hohung der älteren Burgmauer, zu welch letzterer ohne
Zweifel auch die stufenförmigen Substructionen unterhalb des
Erganebezirkes und die Bastion des Tempels der Athena Nike
(s. Abschn. I Anm. 8) gehören. Dass es sich um eine Er-
höhung handelte, schliesse ich aus zwei Anzeichen. Erstens
war der Fussboden um den vorperikleischen Tempel, den
sog. Hekatompedos, erheblich niedriger als der spätere;
das beweisen ebenso wohl die Reste des Fussbodens vor der
Westfront (Ross a. a. 0. Fig. 1 bei g) wie die auf das Frei-
iiegen berechneten und demgemäss verzierten obersten Schich-
ten der Tempelsubstruction (Parthenon S. 120). Zweitens er-
strecken sich die mit Asche und Kohlen untermischten, also
wahrecheinlich erst nach dem Brande des Hekatompedos ent-
standenen obersten Ablagerungen von Marmor- und Poros-
splittern, in welchen sicli Bronzen und Vasenscherben gefun-
den haben (Ross Taf. 5, 4. S. 94. 104. 110), in allmählicher
Senkung von der Tempelsubstruction gegen die südliche Burg-
mauer so weit hinab dass für jene Zeit freilich eine Mauer
nothwendig, aber eine Mauer in der Höhe der jetzigen nebst
der entsprechenden Terrainhöhe dahinter undenkbar ist 2.
Dem kimonischen Baue kann nur dasjenige Stück der Mauer
angehören, welches oberhalb jener Schichten von Abfällen
liegt d. h. etwa die oheren 7-8 Meter der Mauer. Letztere
hat hier eine Dicke von 6.60-7.20 M. (22-24 Fuss: Ross
S. 94), und war also stark genug, um einem sehr bedeutenden
Schub des nachträglich aufgefüllten Terrains Widerstand zu
leisten. Immerhin war diese Erhöhung der älteren Mauer, mit
welcher auch Verschönerungen oder Restaurationen der letzte-
ren verbunden sein mochten, ein so bedeutendes, das Aus-

2 Irre ich nicht, so ergibt sich aus dieser Darlegung, dass diese Ablagerun-
gen, wenn auch nach dera persischen Brande, so doch vor dem Bau der kimo-
riischen Mauer, also vollends vor dem Bau des Parthenon stattgefunden haben.
Dies ist für die Altersbestimmung der in jenen Schicbten gefundenen kleinen
Kunstwerke nicht ganz gleichgiltig.
 
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