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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 1
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Duhn, Friedrich von: Eine Ansicht der Akropolis aus dem Jahre 1670
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0063

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ANSICHT DER AKROPOLIS

39

auf Tafel H verdanken (*), das &' dfAe/te sich zu skiz-
ziren co??tc ?tc/prc^e/Ac mmo 1670. Es ist die erste
vernünftige Ansicht von der Akropolis, welche wir besitzen,
mit viel Geschick und richtiger Hervorhebung des Wesent-
lichen ausgeführt: durch feine Licht- und Schattengebung ist
der rechte plastische Effect erzielt, und ein entschieden ma-
lerischer Sinn spricht sich im Ganzen aus ; daneben sind frei-
lich architektonische Einzelheiten nicht immer ganz richtig
wiedergegeben, und die phantastischen Berglinien rechts
beanspruchen vollends nicht, ein treues Bild der Natur uns
vorzuführen.
Viel Neues lernen wir aus dieser zierlichen Ansicht zwar
nicht, doch ist einiges immerhin der Beachtung werth. Die
Akropolis stellt sich uns schon so dar, wie wir sie aus Ver-
neda's Ansicht kennen : wie jene so zeigt uns auch die unse-
re den trotz der Explosion von 1656 noch vollständigen Gie-
bel über dem Mittelbau der Propyläen : vergeblich suchen
wir jedoch nach dem Niketempel, der also schon damals hin-
ter einer (auf unserer Zeichnung nur ganz schwach angedeu-
teten) zweiten Batterie versteckt war, eigentlich selbstver-
ständlich, da erja schon bei Spon's Besuch als Pulvermaga-
zin diente : warum dieser ihn erst beschreibt, nachdem er die
Propyläen, Pinakothek und fränkischen Thurm besprochen,
verstehen wir jetzt; vgl. Laborde Athenes 11 4.
Dominirend erhebt sich aus den Häusern der Burg der
Parthenon; obwohl einige Einzelheiten nicht richtig sind, die
Säulenzahl weder an der Süd- noch Westseite stimmt, das Aus-
einanderrücken der Säulen um dem Eingang Platz zu gehen
eine allzu grosse malerische Eicenz ist, der damals schon
lückenhafte Ostgiebel noch ganz erscheint, so müssen wir dem
Zeichner doch dankbar sein, dass er uns die Eigenthüm-
lichkeit des Daches überliefert hat, so treu, dass ihr zu

(*) Verkleinert nach dem 0.46 M. langen, 0.26 M. hohen Original im Appa-
rat des Bonner Kunstmuseums, vor einigen Jahren zu Leipzig im Kunsthandel
erworben.
 
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