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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Michaelis, Adolf: Bemerkungen zur Periegese der Akropolis von Athen, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0129
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ZUn PERIEGESE DER AKROPOLiS 10t
der Propyläen in ihrem unteren Theii mit Rücksicht auf
die alte Polygonmauer abgeschrägt ist , dagegen genau von der
Höhe, wo letztere heutzutage aufhört, d. h. von der Höhe
des brauronischen Bezirks an rechtwinklig wird und so auf
jener Mauer ruht, so scheint vielmehr Alles dafür zu sprechen ,
dass beim Bau der Propyläen die ganze Mauer, wenn sie je
höher war, so weit abgetragen ward, wie sie noch heute er-
scheint. Böttichers Annahme hat ihren einzigen Anhalt in der
Herodotstelle, es liegt aber auf der Hand dass hier diese
Mauer nicht gemeint sein kann. Denn weichem verständigen
Schriftsteller, der eine Lokalität genau bezeichnen will,
kann es einfalien von dieser zu sagen , sie liege gegenüber
einem Gebäude, welches etwa 12 Meter höher in einer Ent-
fernung von ungefähr 10 Metern liegt und durch zwei abfal-
lende Terrassen mit Tempeln (der Athena Ergane und der
brauronischen Artemis) davon getrennt ist? Warum hätte
Herodot nicht von der pelasgischen Mauer innerhalb des
brauronischen Bezirks oder dergl. gesprochen? Undeutlicher,
als es der Fall sein würde, konnte er gar nicht beschreiben,
vollends indem er auch lür das fragliche Gebäude seihst eine
ganz unbestimmte Umschreibung wählte, anstatt des scharf
bezeichnenden Wortes 67rt.cQ63oao$, welches erstens an sich
der geeignetste Ausdruck, zweitens der von Anfang an ofh-
cielle Name (vgl. C. 7. All. 1, 32. 109 und die Schatzver-
zeichnisse), drittens die auch im Volke geläufige Bezeichnung
(Aristoph. Plut. 1193, vgl. Parthenon S. 293) war. Aus
diesem Grunde ist überhaupt nicht an den Opisthodom zu
denken, welchem gegenüber — d. h. also etwa auf der Ter-
rasse oberhalb des Erganehezirkes, oben längs den für Ana-
theme hergerichteten Felsstufen (Nh 36 auf meiner Wand-
karte —, ja sonst irgend welche 77s^7rs!ple'.j7g..svx Trupl
ÜTTo vou gestanden haben könnten.
Aber geyxpov soll auch an einer anderen Stelle bei Herodot
den Parthenon bezeichnen und dadurch die obige Deutung
gestützt werden. Bei der Schilderung der Ueberrumpelung
der Akropolis durch die Perser (8, 53) heisst es von den Be-

MUIH. D. ARCH. tNSI, H,
 
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