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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Ziller, Ernst: Untersuchungen über die antiken Wasserleitungen Athens
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0142

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114

DIE ANTIKEN

andere Spuren dieses Canals aufgefunden, und die hie und
da erhaltene Sohle desselben am Fusse des Pnyxhügels ent-
lang nach dem Nymphenhügel hin verfolgen können. Das
Gefälle beträgt bis dahin circa 0,30 Meter. — Suchen wir nun
den Canal von der Felswand weiter aufwärts zu verfolgen.
Nach einigen Schritten bemerkt man rechts am Wege eine
Oeffnung im Felsen, in welche man ziemlich bequem hinein
kriechen kann. Diese Oeffnung erweitert sich bald zu einer
viereckigen Kammer von 4,00 Meter Breite und ebensoviel
Fänge, ln die Rückwand der Kammer mündet ein Canal
von 0,70 Meter Breite, der mit Stuck überzogen ist, um den
lockeren Felsen dadurch wasserdicht zu machen. Rechts be-
findet sich ebenfalls ein Canal. Diese Anlage war also ebenfalls
für Wasser bestimmt, doch hat dieselbe mit unserer Wasser-
leitung nichts gemein, da sie höher liegt. Ein Stück weiter
ist die Leitung aber sichtbar, und zwar ist dieselbe hier mit
tonnengewölbförmigen Ziegeln überdeckt (vgl. Taf. VIH 2).
Dem auf der linken Seite des Boulevard liegenden Brunnen
gegenüber ist die Richtung der jetzt wasserlosen Leitung
durch einen Luftschacht gekennzeichnet, welcher nicht mehr
als 0,60 Meter im Durchmesser hält. Nebenan ist ein 0,60
Meter breiter Canal, welcher die Wasserleitung in einem
höheren Niveau kreuzt, und deshalb ganz unabhängig von
ihr ist. Der eben erwähnte Canal biegt weiter hinten links
ah und ist mit Ziegeln tonnenförmig überwölbt, ln unmit-
telbarer Nähe findet sich noch die Ecke eines Zimmers der
auf den westlichen Hügeln befindlichen alten sog. Felsen-
wohnungen erhalten, die noch Zeugniss von der einstigen
Decoration giebt. Vollständig erhalten ist hier der weisse
Stuckmarmor mit n/ /rayco aufgemalten rothen Adern und
blaugrauer Einfassung. — Etwa 50 Schritte weiter ist ein
0,60 Meter breiter Stollen in die linke Seite des Weges ein-
getrieben, der aber ebenfalls mit unserer Leitung keinen
Zusammenhang hat. — Von hier auf halbem Wege nach
dem Odeon des Herodes trifft man wieder einen Luftschacht
(Taf. VH aj an, welcher auf der Leitung steht, die sich
 
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