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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Duhn, Friedrich von: Sarkophag aus Lykien
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0161

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SARKOPHAG AUS LYKIEN

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sehen Gattung an, während das Missverhältnis der nicht für
denselben componirten, sondern von andersher entlehnten und
zwar verkleinerten Figuren zum Raume uns an Erscheinun-
gen erinnert, denen wir sonst nur auf italischem, nament-
lich etrurischem Roden zu begegnen gewohnt sind; doch ist
diese Aehnlichkeit nur eine äusserliche : wir finden keine
störende Ueberschneidung, keine Naturwidrigkeit im Yer-
hältniss der Figuren zu einander; die Gruppen sind noch
klar gesondert und die Silhouette jeder Gestalt hebt sich
ruhig vom Grunde ab. Die Unterschiede, welche unsern
Sarkophag von den von Matz sog. <x griechischen v trennen,
sind nicht herbeigeführt durch Einwirkung des andern, vor-
her als italisch bezeichneten Aufstellungsprincips, sondern
beruhen auf einem in nur halbgriechischen oder, um hel-
lenistisch zu reden, halbgebildeten Gegenden bei äusserer
Anlehnung an griechische Kunstformen wohl begreiflichen
Mangel an Verständniss für die wesentliche Consequenz,
welche ein architektonisch durchgeführtes Arrangement des
ganzen Sarkophages auch für die figürliche Ausschmückung
der eingefassten Flächen nach sich zieht, ln Athen würde
uns ein derartiger Sarkophag aufs äusserste überrascht
haben; ganz begreiflich finden wir seine Eigenthümlichkeiten
in den Gegenden, wo man, allerdings um ein bedeutendes
früher, das Nereidenmonument errichtete.
Denn nach der Rhodos gegenüberliegenden Küste, nach
Lykien hin weisen uns die Provenienznotizen. Von dort, wie
angegeben wird, von Kastei Orizo, der alten Megiste, brachte
gegen Ende März dieses Jahres ein türkischer Schiffer den Sar-
kophag nach dem Piräus, wo es gelang, ihn durch Herrn
Ludwig Otto zeichnen zu lassen; jetzt hat ihn die archäologi-
sche Gesellschaft erworben L
Der Sarkophag ist merkwürdig kurz : die Länge beträgt
nur 0,90 M., gegen eine Breite von 0,52; doch wird man

' Vgt. Bulletin de Correspondance Hellenique i p. 263 und 348

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