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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Köhler, Ulrich: Attische Psephismen aus der ersten Hälfte des vierten Jahrhunderts, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0170
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140

ATTISCHE PSEPHISMEN

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Mit den Worten xt covQ-^xxL x; mgoas^ ßxatAso^ xxt "AQ^vxfoL
xxt Axxs3x^p6v^o^ xxt ot x*XXoL ^EkX'/ivs; wird der Königsfriede
vom Jahre 387 bezeichnet (vgl. Mitteilungen i Seite 15).
Die Inschrift hat diesen Frieden zwar nicht zum Gegenstand,
steht aber in enger Beziehung zu demselben. Nach dem Ab-
schluss des Friedens hatten die Chier eine Gesandtschaft nach
Athen geschickt, nm über einen Bündnissvertrag zu verhan-
deln. ln dem damals gefassten Beschluss des athenischen
Volkes, welcher uns vorliegt, spiegelt sich, wenn ich mich
nicht täusche, die Situation, wie sie am Ende des Jahres
387 war, schärfer und klarer ab als in der dürftigen littera-
rischen Ueberlieferung, welche w ir für diesen Zeitraum be-
sitzen. Bereits nach der Seeschlacht hei Knidos waren die
Fhier wieder mit Athen in Verbindung getreten. Als damals
die siegreiche persische Flotte unter Pharnabazos und Konon
in den Gewässern des ägeisclien Meeres erschienen war, hatte
sofort auf Cbios eine Umwälzung Statt gefunden; die von den
Spartanern eingelegte Besatzung war vertrieben worden
(Diodor XIV 84) und die wieder zur Herrschaft gelangte
demokratische Partei hatte mit Athen eine Convention über
das bei Rechtsstreitigkeiten zwischen Bürgernder beiden Städte
einzuhaltende Verfahren (oug^oXx^) abgeschlossen (Hermes
VU S. 159 CoyyjM-s ütscr. H 11). Wenn die Chier es nach
Abschluss des Ikönigsfriedens opportun fanden mit Athen ein
Schutzbündnis einzugehen, so lag der Grund unzweifelhaft
darin, dass durch jenen Frieden die benachbarte kleinasiati-
sche Küste an Persien ausgeliefert wOrden war. Die herrschen-

i Auf dem Steine ist oefters statt A eingchauen A, statt E: t, statt H: )l.
Bei der Umschrift ist dies unberücksichtigt geiassen worden. Augenscheinlich
sind die beiden Exemplare, deren Bruchstücke erhalten sind, von demselben
Steinmetzen gemeisselt.
 
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