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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Weil, Rudolf: Ueber die Ausgrabungen in Olympia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0198

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166 AUSGRABUNGEN
sten Zeit durch die Festfeier der Wasserbedarf am stärksten
war.
Ueberhaupt geben sieb in je weiterem Umfans; die Arbeiten
vorschreiten, um so mehr die Spuren zu erkennen., wie sehr
das., was uns in der Altis vorliegt, bereits im Alterthum
seine Geschichte durchgemacht hat. Es sind nicht etwa bloss
Inschriftsteine, die in später Zeit neue Verwendung gefunden
hatten, Bauglieder z. B. Säulentrommeln, die in die Funda-
mente für Denkmäler der späteren Zeit mit eingebaut werden,
sondern wie bereits Pausanias zugegen war, als bei der Oi-
nomaos-Säule, wo eine Statue für einen Römer aufgerichtet
werden sollte, Waffen und Pferdegeschirr aus dem Boden
gezogen wurden (V 20, 8), so birgt das unter dem Ablauf
des Zeustempels befindliche Terrain in seiner mehr als 1,00
dicken Fundschicht — ferner vom Tempel wird sie geringer —
neben eisernen Lanzenspitzen und andern Waffenresten
Bronzen in Menge. Zum grossen Theil sind es die kleinen
Thierfiguren, Pferde, Maulthiere, Stiere, Schafe, meist ge-
gossen, theilweise aber auch aus einfachem Blech, also ge-
nau entsprechend den im griechischen wie römischen Cultus
noch heute verwendeten Votiven , daneben aber auch Reste
von grösseren Stücken, von Helmen, Lanzen, Panzern,
Pferdegeschirren, Fragmente von Statuen, Finger, Zehen,
Ohren; besondere Sorgfalt zeigen Thierfiguren, die an Gerä-
tlien ornamental verwendet waren, namentlich Greife. Die
Fundschicht beweist, dass alle diese Stücke bereits im Alter-
thum ausser Gebrauch gesetzt waren , so gut wie das Frag-
ment der alterthümlichen auf Opferbestimmungen bezüglichen
Bronzeinschrift, dessen Kehrseite Kreis- und Wellenlinien
enthält, die deutlich zeigen, wie hier eine zweite Verwen-
dung des Materials stattfand A
Als die deutschen Ausgrabungen begannen, trug die Altis

* Um jeden Zweifei zu heben, welche Seite die früher verwendete gewesen
sei, ist von der ornamenlirten ein Nagei durchgeschlagen, weicher die Buch-
staben mitten durchbricht.
 
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