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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Weil, Rudolf: Ueber die Ausgrabungen in Olympia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0201

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VON OLYMPIA

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gestützten Bogen bestehend, dessen Enden stärker umbiegen,
ist südwärts gerichtet und an beiden Seiten mit südwärts vor-
geschobenen Flügeln versehen, deren jeder einen kleinen von
8 Säulen getragenen Rundtempel trug. Die Breite der Anlage
ist 31 Mr., die Tiefe des Mittelraums 8 Mr. Das Ganze be-
steht aus gutem römischen Xiegelbau, der mit weissem und
buntem Marmor incrustirt war. Herodes Atticus, olfenbar
der Erbauer der Exedra, hatte M. Aurel und dessen Familie
darin aufgestellt, die Eleer dann zu beiden Seiten die des
Herodes, so dass wenigstens 14 überlebensgrosse Marmor-
statuen darin standen, die wie sie hingestürzt waren, aufge-
deckt worden sind, von den Köpfen freilich nur drei vor-
läufig. Der völlig isolirte Bau der Exedra beweist, dass die
Thesaurenterrasse nur einen Theil des Südfusses des Ivronion
bedeckte, doch konnte man für die umfangreiche Anlage nur
dadurch Raum gewinnen, dass man sie bis auf 3,00 an die
N-O-Ecke des Heraion heranrückte.
Vom Heraion, das westwärts über die Linie des Opistho-
doms hinausreicht, ist vorläufig nur die Ivrepis aufgedeckt.
Bei 16 Säulen an den Langseiten, 6 an den Schmalseiten,
hat es 50,40 Länge, 18,73 Breite; letztere entspricht mithin
dem in der lückenhaften Pausaniasstelle angegebenen Maass
von 63 Fuss *. Die Erhaltung ist eine ungleich bessere als
am Zeustempel, indem 14 Säulen auf eine Höhe von 2,50-
3,00 erhalten geblieben sind. Im unteren Durchmesser der
Säulen zeigen sich starke Differenzen, von 1,08- 1,25, die
nicht durch den heute fast ganz fehlenden Stuck ausgeglichen
werden konnten, ebenso differiren in der Gestalt von Echinos
und Abakos auch die Kapitelle stark unter einander, Er-
scheinungen die vielleicht nach völliger Aufdeckung der gan-
zen Tempelruine Erklärung finden werden. Ueberall aber
trägt der Bau den Charakter hoher Alterthümlichkeit. Die

' Paus. V t6, 1 p.Tjxo; 3^ Etat *;o5 vxo5. . . , [Eupo$ Be] no3s; TpE*$ xx't s^xov-
TK, .. . otx anoBEL Wie V 10, 3 beim Zcustempei müssen die 3 Dimensionen
angegeben gewesen sein.
 
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