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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 2
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Köhler, Ulrich: Der Südabhang der Akropolis zu Athen nach den Ausgrabungen der archäologischen Gesellschaft, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0208

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UHR SUEDABHAXG

!7G
sah in der 'A. rixv^go; die Besciiützerin der freien Liebe ;
da nach einer vielleicht nur durch die Komödie aufgekom-
menen Tradition der Gesetzgeber Solonauch die ersten Frauen-
liäuser eingerichtet haben sollte, so musste Solon den Tem-
pel gestiftet haben (Nikander b. Harpokr. a. a. 0., vgl. Eu-
polis b. Athen. XHI p. 569). Die drei Leberlieferungen
welche an den Beinamen sich anschliessen, tragen
den späten und gelehrten Ursprung an der Stirn geschrieben
und sind wissenschaftlich gleichwerthig. Die an die Verbin-
dung des Tempels mit dem Namen des Hippolyt anknüpfende
Tradition kann alt und volksthümlich gewesen sein,, zu wei-
terer Verwerthung eignet sie sich so wenig wie jene.
Dass der Asklepioscult von Epidauros in Athen eingeführt
worden sei, haben wir keinen Grund zu bezweifeln. Der am
Südabhang des Burghügels verehrte Gott wird in Volksbe-
schlüssen 'A<7xAyi7no(; 6 ev xcirsL, sein Heiligthum 'AcxAv^etrov
To sv genannt zum Unterschied von einem im Piräus
gelegenen Tempel * *. Von dem Asklepiosheiligthum in Epi-
dauros hat uns Pausanias eine ziemlich ausführliche Be-
schreibung hinterlassen (H27); er führt an, dass in dem
heiligen Bezirk ein Denkmal des Hippolyt und ein Heilig-

&PXa'a <%Yopa im Süden der Burg keine Kunde gehabt haben, er würde
sonst sicher diesen Beweis für seine Ansicht von der Lage der aeitesten Stadt
nicht übergangen haben; man fragt sich biiiiger Weise wo Apollodor seine
Kenntniss her gehabt haben koenne. Waeren Aphrodite und Themis wie ange-
nommen worden ist in Athen früher 6sot %Y°pRm' gewesen, so müssten sich
im Cuitus Spuren davon nachweisen iassen. Ein Hauptaugenmerk des ApoRo-
dor in seiner Schrift nspt 8sü;v war der die CuRnamen etymologisch zu erklae-
ren; wessen er in dieser Beziehung fähig war, kann man an zwei erheiternden
Beispielen bei Steph. Byz. AMSt&vy] sehen. Ob moeglicherweise auf seine Erklae-
rung des Namens nivS^pto; der Excurs des Thukydides über die Lage des aei-
testen Athen von Einfluss gewesen ist, lasse ich dahin gestellt sein.
* Schot, z. Aristoph. Plut. 62t Et; 'AoxA^ntoü* töv Ev XeiEt A^Y^ AoxA^ntov*
SüoY^pstctv, opöv Ev Xstst, o $E Ev tlEtpottEt*. Augenscheinlich liegt diesem
Scholion gute alte Tradition zu Grunde. 'AcxA7]xto; 6 XaiEt : Corp. inscr. Att.
it 477^ (p. 427 ) Z. 5. 6; AoxA^xtEfov io aarst: ebenda 159^ (p. 424 ) Z. 10.
Dass in diesen und anderen Faelien Kstu die Altstadt im Süden der Burg be-
deute, vgl. oben S. 53 ff. , scheint mir nicht erweislich.
 
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