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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

DOI issue:
Heft 3
DOI article:
Duhn, Friedrich von: Votivreliefs an Asklepios und Hygieia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0253

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ASKLEPIOS-RELIEFS

215

Schatten Rechnung tragen und (( in's Relief y treten. Auch
unsere wenigen Tafeln bieten einen Commentar zu diesem
wie alles in der griechischen Kunst motivirten und gesetz-
massigen Übergange : zeigt Taf. XIV uns das eben frei gewor-
dene Flachrelief aus der Mitte des fünften Jahrhunderts, so
führt uns Taf. XVI das völlig entwickelte Hochrelief vor
Augen mit reicher Gruppenbildung und berechneter Rück-
sicht auf Licht- und Schattenwirkung bei daneben vorzüg-
licher und vielleicht zu detailiirter Durcharbeitung im Ein-
zelnen. ln der Mitte zwischen beiden, doch dem erstgenann-
ten Relief noch um ein bedeutendes näher als dem zweiten,
steht das Bruchstück Taf. XV, welches trotz einiger noch
nicht ganz überwundenen Härten den Reliefstil der höchsten
Zeit attischer Kunst repräsentirt, insofern wir unter derselben
die Epoche verstehen, welcher der Fries des Parthenon an-
gehört. Die Gestalten sind nicht mehr blosse Ausschmückung
des Grundes : sie haben Fleisch und Blut, und bewegen sich
frei in dem ihnen gehörigen Raum, ohne dass jedoch durch
Unterarbeitung oder Gruppirung auf verschiedenem Plane
die Möglichkeit genommen wäre, bei leiser Tönung des
Grundes die Silhouette jeder einzelnen Figur noch scharf und
ruhig hervortreten zu lassen. Auf Taf. XIV kann Blick und
Richtung der Gestalten blos in's Prohl gehen, auf Taf. XV
bemühte sich der Künstler bereits mit weniger Glück beim
Asklepios, mit mehr bei seiner nächsten Genossin, die Stel-
lung zu variiren, auf Taf. XVI bewegt sich alles nach voll-
kommenstem Belieben.
Wie sein Stil, so weist auch die Schrift dem Relief auf
Tafel XIV unter allen erhaltenen den frühesten Platz an :
ergänzt man die Inschrift:
<Xv[sQ7]XSV
Z(j)[xpxT7K oder 2ü)[vxÖT7)<;
oder einen ähnlichen Namen, so ist die voreuklidische Schrift
gesichert. Eine Nennung der Götter war dann wahrscheinlich
entweder ganz unterlassen, oder stand über dem doch wohl
 
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