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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Duhn, Friedrich von: Votivreliefs an Asklepios und Hygieia
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0259
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ASKLEPIOS-RELIEFS

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sind, wie nach der Entwicklung der Tragoedie überall zu beo-
bachten ^ der Menscbennähe etwas mehr entrückt, und vor-
nehmer geworden. Der Altar ist angefüllt mit Opfergaben:
zwar sind dieselben mannigfaltiger, als auf dem Altar des
vorigen Reliefs, wo nur ein Brot mit Sicherheit zu erkennen
war, doch vermochte seihst Herr von Heldreich nicht, von
dem botanischen etwas anderes mit Sicherheit zu constatiren,
als Granatäpfel: im übrigen sieht man Brote und anderes
Gebäck ; man denke an des Aristophanes TroTjxvx xxt OuX/igxTx
(Plut. C60), <pQo?; xxt (677). Noch zwei der Verehrer
sind erhalten, von denen der eine aus einem flachen Korbe,
den ein Opferknabe ihm auf der Hand hinhält, noch weitere
Gaben zu den übrigen legt, der andere die Hand nicht erhoben
hat, sondern merkwürdiger Weise an die Ecke des Altars oder
Opfertisches legt : Professor Köhler machte mich darauf auf-
merksam, dass dieses wol ein ceremonieller Gestus, und viel-
leicht mit dem Berühren des Altars beim Eide zu erklären sei;
ich habe leider keine weiteren monumentalen Belege dafür
finden können — vielleicht sind andere glücklicher. Für die
beiden erhaltenen Verehrer haben wir auch auf dem Epistyl-
balken die Namen : Ntxlx$ 'OvjQsv und Mvy]rä[v,xyo^ 'A^xp^sü^.
Eine derartige Zufügung der Namen und Demotika so unge-
wöhnlich sie auf unsern Reliefs hei Privatdedicationen wäre,
so natürlich erscheint sie bei einem Beamtencollegium; und
mit Hinweis auf Nr. 41 (unten Taf. XVIH), glaube ich,
dürfen wir auch hier den Rest eines solchen erkennen.' Ein
Mnesimaclios aus Acharnä kommt vor als Diaitet im Jahre
325 (Ross Demen 5): weder Schrift noch Stil unseres Monu-
mentes würden einer Fixirung desselben in die zweite Hälfte
des vierten Jahrhunderts entgegenstehen.
Taf. XVII (14) * zeigt eins der gewöhnlicheren noch gut
gearbeiteten Reliefs des vierten Jahrhunderts, leider ziemlich
zerstört, obschon als ganzes gerettet, da es aufgemalte rote

* Länge 0,66; H. 0,54; H. der Reliefttäche 0,045; grocsste Relieferhebung
0,024.
 
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