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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Köhler, Ulrich: Der Südabhang der Akropolis zu Athen nach den Ausgrabungen der archäologischen Gesellschaft, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0302
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260

DER SUEDABHANQ

sich im sechsten Jahrhundert um die an der Stelle des As-
klepiostempels gegründete Kirche gebildet hatte , muss später
eine Katastrophe hereingebrochen sein, durch welche alles
dem Boden gleich gemacht worden ist. Für die Zeitbestim-
mung ist in Betracht zu ziehen, einerseits dass die Kirche
bereits zwei Mal umgebaut worden war, als die Katastrophe
eintrat (S. 235); andererseits dass sich weder in der schriftli-
chen noch in der mündlichen Tradition eine Erinnerung an
die Existenz derselben erhalten hat (npxxTixx S. 20). Die
Zerstörung der Kirche lässt ferner vermuthen, dass die zer-
störenden Horden keine orthodoxen Christen waren. Die Be-
lagerung der Burg durch Leon Sguros ( 1204) wird deshalb
ausser Betracht bleiben müssen. Die türkische Eroberung
(1458) scheint der Stadt verhältnissmässig wenig Schaden
zugefügt zu haben. Es wird bei der Einnahme und Plünde-
rung Athens durch die wilden Horden der Catalanen im J.
1311 geschehen sei, dass das Stadtquartier am südlichen
Burgabhang niedergebrannt wurde. Über die Ruinen hat sich
dann wie ein Leichentuch eine von Jahr zu Jahr wachsende
Schuttdecke gelegt. Die ältesten Ansichten der Burg aus dem
17ten Jahrhundert (vgl. Mitth. 11 Taf. H) zeigen uns die
Südseite des Felsens unbewohnt und wüste und, bis auf die
drei von Ross angelegten Schutthaufen, in demselben Zustand,
wie er vor den Ausgrabungen der archäologischen Gesell-
schaft war.
ZMS6Ü3. Nachdem die Arbeiten am oberen Burgabhang zu
Ende geführt waren, hat die archäologische Gesellschaft be-
gonnen , das Terrain südlich von der Bogenmauer aufzuräu-
men. Über die hier aufgedeckten Reste einer ausgedehnten
baulichen Anlage soll später berichtet werden.

ULRICH KÖHLER.
 
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