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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Milchhöfer, Arthur: Die Gräberfunde in Spata
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0306

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264

GRAEBERFUNDE IN SPATA

der Gegenstände ziemlich bestimmt nnd wo es sich um Dar-
stellung des Lebendigen handelt, streng stylisirt. Was den
Inhalt angeht, so können wir Motive aus der wirklichen Natur,
rein Ornamentales und specihsch orientalische Typen unter-
scheiden. Die der nächsten Umgebung nachgebildeten Gegen-
stände tragen einen bestimmt umschriebenen Charakter. Meer
und Küste lieferten das Material zu den in mannigfachster
Weise variirten Darstellungen von Muscheln, Schnecken und
Fischen, die durch Wellen schwimmen, bezw. ganz natura-
listisch gebildeten Wellen. Daneben kommen auch Pflanzen-
formen vor, z. B. eine Art von Knospen die oben durchbohrt
waren und als Bommeln benutzt wurden; stylisirte Palmetten,
nicht selten auch quadratische Plättchen mit einzelnen oder
auch vierfach angeordneten mit Stielen versehenen Blättern,
die dem Epheu sehr ähnlich sehen. Doch dominiren hei weitem
die Erzeugnisse des Meeres. Muscheln und Schnecken flach,
oder konisch und gewunden mögen auf primitiver Cultur-
stufe einst wirklich als Schmuckgegenstände benutzt worden
sein, ehe man sie künstlerisch nachbildete. Zu den merk-
würdigsten Exemplaren aber gehört eine Reihe viereckiger
Plättchen (nur wenig Ctm. lang), die am oberen und unteren
Rande, wo sie der Länge nach (zum Aufreihen) durchbohrt
sind, das Ornament einer gedrehten Schnur oder einer Naht
tragen. Auf der einen Seite befindet sich in flachem aber scharf
ausgeprägtem Relief ein Fisch, aus dessen geöffnetem Maule
ein fadenartiger Gegenstand hängt. Über und unter ihm sieht
man scheinbar von seinem Körper ausgehende Linien, die
sich an den Enden kräuseln und den Eindruck von Flügeln
gemacht haben L Es sind indess nur stylisirte Wellen, die
man ähnlich, wenn auch nicht immer bündelweise wie hier,
auf assyrischen Reliefs beobachten kann (in Darstellungen von
Flüssen, wo gleichfalls ganz ähnliche Fische hindurchschies-

* Als ich die erste Notiz über Spata gab (Mitth. H 84), existirte nur ein
kleines Fragment mit diesen Spiralen, die ich damals für Fühlfäden der aus
Mvkene bekannten Sepia hielt.
 
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