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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Milchhöfer, Arthur: Die Gräberfunde in Spata
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0308

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266

GRAEBERFUNDE IN SPATA

beinen. Der Kopf trägt einen niedrigen Aufsatz, von dem ho-
rizontal ein federbuschartiger Schmuck ausgeht. Die For-
men, wenn man bei der Kleinheit des Gegenstandes urtheilen
will, sind hart und etwas ins Ornamentale gezogen.
Dieser letzten Dichtung nun gehören beinah ausschliesslich
sämmtliche Funde aus Elfenbein an, deren Material uns
schon unzweideutig nach dem Orient weist. Unter kleineren
Gegenständen, in Blatt- und ionischer Volutenform ausge-
schnittenen Plättchen (wohl auch z. Th. vergoldet) hebe ich
eine Art Halbsäule hervor, deren Capitell aus mehreren zu-
sammengesetzten, dem Torus und Echinus nachgebildeten
Gliedern besteht. Von grösserem Umfang ist eine runde
Scheibe (Deckel eines Kästchens?), deren Rand das Ornament
einer gedrehten Schnur zeigt, während die Mitte von einer
netzartigen Dccoration eingenommen wird. Daneben bezeich-
net eine Reihe von Elfen b ei nreliefs sowie eine männ-
liche Ilalbßgur aus demselben Stoffe zugleich den werth-
vollsten Theil der ganzen Sammlung. Die ersteren schwanken
meist in der Eänge zwischen 8 und 10, in der Breite zwischen
4 und 7 Ctm. Der bevorzugte Gegenstand auf ihnen ist wie-
derum die Flügelsphinx. Ader Reliefs zeigen sie vereinzelt
hier in liegender Stellung, mit dem niedrigen Kalathos und
dem vorhin erwähnten Busch. Einebemerkenswerthe Modih-
cation ist, dass einer der Flügel in assyrischer Weise nach
vorn gerichtet ist. Die Details sind durch verschiedene Lagen
von Strichen und durch Zickzacklinien angegeben. Das
lose Haar wird durch Schraffirung gerader Linien oder durch
geschwungene Parallelen angedeutet. Die Augen liegen in
Vorderansicht; alle Formen zeugen von archaischer Härte
aber sicherer Technik. Die Täfelchen haben einen rings her-
vorspringenden Rand (während die Figuren durch Vertie-
fung des übrigen Reliefgrundes gleichsam herausgearbeitet
sind), enthalten aber keine Spur tektonischer Verwendung.
Ausser diesen Einzeldarstellungen findet sich die Sphinx auf
dem Rande eines frugmentirtenElfenbeinkammes, der in einer
unteren Reihe drei, in der oberen zwei dieser Fabelwesen zu
 
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