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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Milchhöfer, Arthur: Die Gräberfunde in Spata
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0312

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GRAEBERFUNDE IN SPATA

fremden Einflüssen beherrschten Cultur bietet sich kein lehr-
reicheres Beispiel als das älteste Mittelitalien dar. Die in
Gräbern von Präneste, Cäre, Vulci und sonst in Etrurien
bezeugte früheste Kunststufe erscheint als das Resultat einer
Mischung verschiedenartiger orientalischer Elemente und die-
ses Resultat weist zu den Alterthümern von Mykene und
Spata sehr hervorragende Berührungspunkte auf. Die ähnliche
Art der Gräberanlage und Bestattung mag auf älterer (nationa-
ler?) Grundlage beruhen. Verwandt ist die Beisetzung von
Waffen, grossen Bronzegefässen und kleineren aus edlem
Metall, besonders aber die Überkleidung der Verstorbenen
mit dünnem Golde, aus dem Brustschmuck, Kopfbedeckun-
gen, Gürtel u. s. w. gefertigt wurden, sowie Zierrathen klei-
nerer Art und Blättchen, die man den Stoffen aufheftete oder
lose verstreute (Griff, Mo/?. dz Gere n/zL S. 177. Micali, &or/a
Hl S. 71. Mitth. 1 320 ff. Ein Beispiel von Glaspasten, die
mit Goldplättchen umhüllt sind, Micali Sü/r/a Taf. XLV1
1-4). Die getriebenen oder gepressten Ornamente nun, wel-
che diese Platten tragen, sind ganz im Geiste der bei unsern
Alterthümern vorwaltenden Richtung gehalten, wenngleich
sie dort mit Vorliebe massenhaft und in systematischer An-
ordnung auftreten, ein Umstand, der ihren relativ jüngeren
Ursprung zu bekunden scheint. Für die zahlreichen in dem
oben charakterisirten Styl gehaltenen Darstellungen wilder
und phantastischer Thiere bedarf es wohl kaum besonderer
Nachweise (Sphinx bei der ein Flügel nach vorn gerichtet ist:
Grifi, Mo/z. dz Ce/*c Taf. XI; von Löwen angegriffner Stier,
ganz ähnlich dem der Elfenbeinreliefs aus Spata : Griff a. a. 0.
YU)
Als Elemente dieser Kunst stellen sich uns deutlich ägyp-
tische und assyrische Vorbilder dar, deren Mischung sich
aber bereits im Osten vollzogen haben muss, da sich die
Herkunft wenigtens der werthvolleren Schalen und Gefässe
aus Cypern, wo völlig gleiche Funde bekannt geworden sind,
sehr wahrscheinlich machen lässt und neuerdings durch die
phönikische Inschrift auf einer Schale des jüngsten Fundes
 
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