Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:
Milchhöfer, Arthur: Die Gräberfunde in Spata
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0313

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
GRAEBERFUNDE IN SPATA

27 t
von Palestrina bestätigt wird. Jedenfalls wird man den Be-
wohnern von Cypern auch Zutrauen müssen, dass sie diese
Exportgegenstände (hier zunächst nur eine eng begrenzte
Gattung) auch selber fabricirten, doch scheint es gewagt,
deshalb die Phönikier als die Urheber der gesammten orienta-
lisirenden Kunstrichtung hinzustellen, welche einst Griechen-
land und noch weit längere Zeit Italien beherrschte.
Kehren wir zu den Alterthümern von Mykene und Spata
zurück, so linden wir hier dieselben Elemente in einfacherer
oder doch mehr vereinzelter Anwendung wieder. Um zunächst
einige Gegenstände aufzuführen, in denen wir allerdings mit
Wahrscheinlichkei t p h ö n i k i s c h e Einflüsse erkennen
dürfen, erwähne ich eine ArtFacade (in mehreren Exemplaren)
auf ca. 5 Quadratcentimeter grossen gepressten Goldplättchen.
Auf einem Unterbau (?) erhebt sich eine Front mit 2 Durch-
gängen, in denen je eine Säule steht; darauf in der Mitte ein
flammender Altar auf den Ecken je eine Taube mit erhobenen
Flügeln. Wir werden an Nachbildungen von Heiligthümern
erinnert, die im Alterthum aus kostbarem Material herge-
stellt zu werden pflegten, und sich nicht selten auf Münz-
typen linden, in unserem Falle speziell an kyprische Münzen
mit dem Heiligthum der Aphrodite, deren Tauben in ganz
übereinstimmender Weise angebracht sind. —- Zu derselben
Gattung dürfen wir die gleichfalls aus dünnem Golde ge-
fertigten rohen Figürchen einer Frau rechnen, auf deren
Kopf und Schultern Tauben sitzen (Mitth. 1 324 f.). Es sind
diese Bilder (der kyprischen Aphrodite?) in mehrfacher
Wiederholung (auch ohne Tauben) zugleich die einzigen
Beispiele menschlicher Gestalt, die in gepresstem Golde Vor-
kommen.
Die Einwirkung ägyptischer Kunst, die bei den ita-
lischen Alterthümern bereits in so hohem Grade beobachtet
wurde, lässt sich hier mit Sicherheit kaum nachweisen.
Einige Alabastergefässe, darunter eines mit sehr entwickel-
ten, fast raffinirten Formen, können aus Aegypten importirt
sein. Newton (Timesbericht, übersetzt von Michaelis im Bei-
 
Annotationen