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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 3
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Lampros, Spyridōn P.: Ueber das korinthische Amphitheater
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0326

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284

DAS KORINTHISCHE AMPHITHEATER

Von den neueren Gelehrten haben das Amphitheater beson-
ders Leake, Curtius und Vischer beschrieben. Nach dem
ersten soll seine Area 290 Fuss gegen 190 messen A
Curtius fand noch gegen das eine Ende des Amphi-
theaters die schon von Leake angeführten Spuren eines für
die Thiere oder die Gladiatoren bestimmten Einganges A Als
die genaueste Beschreibung kann wohl die von Vischer ge-
gebene betrachtet werden V Es sei uns erlaubt sie hier wört-
lich abzuschreiben.
(( Das korinthische Amphitheater, obwohl mit den grossen
italischen nicht zu vergleichen, ist in seiner Art einzig. Es
ist dabei die griechische Gewohnheit, die Sitze der Theater
an Bergabhängen in den Felsen zu bauen, für das Amphi-
theater so in Anwendung gebracht, dass dies ganz in die Felsen-
fläche hineingesenkt ist. Denn bei dem auf beiden Seiten ge-
schlossenen ovalen Amphitheater genügte natürlich ein Ab-
hang nicht. Man musste ringsum die Sitze in den Boden hin-
unter arbeiten. Das ist hier geschehen. Die obersten Sitzreihen
sind jetzt mit dem umgebenden Boden in gleicher Höhe und
von diesen steigt man auf schmalen Treppen zu den übrigen
Sitzen und zur Arena hinunter. Alles ist aus dem lebendigen
Felsen gehauen. Unter den Sitzen sind fast überall Grotten,
die ohne Zweifel, wie die in andern Amphitheatern um die
Arena liegenden gewölbten Räume, zum Verwahren der
wilden Thiere und ähnlichen Zwecken dienten. An dem
schmalen westlichen Ende scheint eine Ehrentribüne gewesen
zu sein, indem dort statt des ovalen Abschlusses die Sitze ein
nach der Arena geöffnetes Viereck bilden. An der Nordostseite
führt zwischen den Sitzreihen durch ein breiter Gang in die
Arena hinab, der jetzt oben offen, wahrscheinlich ursprüng-
lich überdeckt war. Oh vielleicht über den obersten Sitzreihen
sich einst noch ein gemauerter Bau erhob, lässt sich nicht
* Travels in the Morea !U 244. Nach dem Plan in der Expedition Francaise
misst das Amphitheater 100:60 M.
2 Peloponnesos II 527.
^ Erinnerungen und Eindrücke ans Griechenland S. 264 - 5.
 
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