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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 4
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Dressel, Heinrich; Milchhöfer, Arthur: Die antiken Kunstwerke aus Sparta und Umgebung
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0340

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294

DIE ANTIKEN KUNSTWERKE

Überführung in das Gouvernementshaus durch Feuer bald zu
Grunde gingen *. Später waren acht Marmorwerke, meist
Fragmente, und einige Inschriften, in der neuen Nomarchie
vereinigt 2. Im Jahre 1872 entsandte jedoch die griechische
Archäologische Gesellschaft, welche sich um die Erhaltung
sowohl der.ausserathenischen Aiterthümer als derjenigen der
Hauptstadt gleich sehr verdient gemacht hat, Herrn Stama-
takis mit dem Auftrag nach Sparta, die in Privatbesitz zer-
streuten Kunstwerke zu vereinigen 3, was dieser mit ebensoviel
Geschick als Erfolg seitdem auch in Tanagra, Theben, Chae-
ronea und andern Orten gethan hat. Zwei Jahre darauf ver-
mehrte Stamatakis die junge spartanische Sammlung, die sich
gegenwärtig in zwei Räumen und im Hofe des Gymnasiums
befindet, von wo sie hoffentlich bald in das nun vollendete
Museumsgebäude an der Ostseite der Stadt übergeführt wird.
Doch eine immer noch ansehnliche Anzahl von Marmor-
werken ist in Sparta und den umliegenden Dörfern zer-
streut ; auch diese haben wir während unseres Aufenthalts
im Juni dieses Jahrs in möglichster Vollständigkeit aufzufinden
gesucht und glaubten sie in diesem Verzeichnisse umsoweniger
fehlen lassen zu dürfen, als ein grosser Theil derselben nach
und nach gewiss dem Museum einverleibt werden wird.
Vorzugsweise wurden Magula, Mistra und Parori durchsucht,
das erstere westlich von Alt-Sparta und zum Theil noch auf
seinen Ruinen, die beiden letzteren am Fusse des Taygetos
gelegen; sodann südwestlich und südlich von Sparta Hagios
Joannis, Gunari, Slavochori, endlich Chrysapha in der Hügel-
landschaft jenseits des Eurotas, drei Stunden östlich von
Sparta, wo wir die Freude hatten, eines der besterhaltenen
und interessantesten Reliefs archaischer Kunst vorzufinden.
Dabei fügte es sich so glücklich, dass der Former Martinelli
auf seiner Rückkehr von Olympia gerade in Sparta weilte,

* Ross Arch. Aufsätze I S. 6. 55 , Koenigsreisen !I S. 16.
2 Annali d. Inst. 1861 S. 36. 4t (Conze-MichaeHs).
^ Vgl. Buttettino d. Inst. 1873 S. 165 (G. Hirschfetd).
 
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