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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0348

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DIE ANTIKEN KUNSTWERKE

gehaltenem Haar steht mit ganzer Sohle ausschreitend im
Profil nach r.; der Oberkörper jedoch ist fast in Vorderan-
sicht gebildet. Von Bekleidung ist wenig bemerkbar : nur
eine geschwungene Begrenzungslinie am r. Oberschenkel und
etwas wie ein Gürtel scheinen darauf hinzudeuten. Er legt
die 1. Hand um Nacken und Hinterhaupt einer ihm zugewandt
stehenden nur wenig kleineren Frau, die ihre Rechte auf
sein Haupt (linke Stirnseite) gelegt hat. Sie ist mit einem
langen, faltenlosen Gewände bekleidet; die Brüste erscheinen
durch schwache Rundung angedeutet. In der gesenkten L.
hält sie einen kreisförmig gebogenen jetzt verstümmelten und
nur zum Theil erhaltenen Gegenstand, nach dem auch die
(fehlende) r. Hand des Mannes fasste : eine Ansatzstelle unter-
halb derselben am Oberschenkel der männlichen Figur und
die Unebenheit des Reliefgrundes zwischen den beiden Figu-
ren (auf eine verticale Ausdehnung von 0,06-07) beweisen,
dass der betreffende Gegenstand sich noch weiter fortsetzte
und etwa einen Kranz darstellte.
Hauptseite & ; Aehnliche Gegenüberstellung von Mann
und Frau. Der Mann, ebenfalls mit aufliegenden Sohlen
ausschreitend, ist hier aber bärtig; auf seine Brust fallen
zwei Locken herab. Er legt die 1. Hand um das Hinterhaupt
der hier noch etwas kleiner gebildeten Frau, welches mit
einem langen über den Rücken fallenden Schleier be-
deckt ist. Sie erhebt ihre R. hoch nach seinem Kopfe, durch
den sie zum Theil verdeckt wird. Ihre L. streckt sie nach
dem Schwerte aus, welches der Mann in der Weise hält,
dass die Spitze nach dem Halse der Frau gerichtet ist.
Auf den Schmalseiten windet sich je eine Schlange
auf einer Rina;elung ihres Schwanzes senkrecht empor. Die
Köpfe derselben sind durch eine später über den obern Rand
der Stele hin angebrachte Rinne zum Theil zerstört L

* Ob die Schlangenkoepfe unterwärts einen Bart haben oder nicht, unter-
lassen wir leider an Ort und Stelle zu untersuchen; wahrscheinlich aber ist der
in den Zeichnungen als Unterkiefer des geoetfneten Mauls erscheinende Theil
 
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