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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 2.1877

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.29491#0517
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AUS SPARTA UND UMGEBUNG

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S. 109 Not. 1); einige der erwähnten Terracottenreliefs noch
sehr herben Stils sind für uns die älteste Darstellung des
Koreraubes , auf deren einem die Göttin bereits ein literarisch
spät bezeugtes Attribut., den Hahn trägt *. Mit diesen fanden
sich mehrere Repliken eines thronenden Götterpaares in
strenger feierlicher Bildung : Kore, das Hinterhaupt mit ei-
nem Schleier bedeckt., mit dem Hahn und dem cerealischen
Attribute der Aehren ausgestattet; und Hades; den man nie
hätte verkennen dürfen 2. Das Haar des langbärtigen Gottes
fällt in die Stirn und wird von einem unbestimmbaren,
jedenfalls nicht bacchischen Kranz umgeben. Die eine sicht-
bare Hand trägt einen Strauss von unbekannten Blumen.
Auch dieses Attribut, welches gleichfalls den Gott der Frucht-
barkeit kennzeichnet, hat bei Hades-Pluton Anstoss erregt
und wäre sehr aulfällig, hätten wir nicht bereits gesehen,
wie schwankend und mannigfach wechselnd überhaupt, we-
nigstens bis ins 4te Jahrhundert hinab die Charakteristik des-
selben geblieben ist. Im Übrigen ist der ganze Habitus der
Gottheiten demjenigen unserer Reliefs analog. Selbst das Mo-
tiv des vorgezogenen Schleiers der Göttin mag hier nur aus
künstlerischen Gründen unterlassen sein, denn es findet sich
auf lokrischen Münzen wieder (Carelii, Nmn. R. reC
CXC, 38), wo Persephone durch beigefügte Aehren bestimmt
charakterisirt ist.
Werfen wir einen Blick auf die übrigen Attribute, welche
die Gottheiten unserer Reliefs auszeichnen, so ist zunächst
die Rolle, welche die Granate in den Unterweltssagen spielt,
wohl bekannt. Von Jünglingen wird sie Hades dargebracht auf
den Seitenflächen einer Schale mit rothen Figuren, deren
Inneres den Raub der Kore darstellt 3. Auf einem Wandbilde,
welches den gleichen Vorgang zum Gegenstände hat, liegen
zwei Granaten am Boden (vgl. auch ArcA. Z^. 1850 Tf. 4.

* Bai). Nap. V (v. 5, n. 4. Arch. Ztg. 1870 S. 77.
^ Ann. delt'Inst. XIX tv. d'agg. F. MüRer-Wiesetcr D. A. K. !1, 856.
^ Mus. Greg, li, tav. LXXXIM, 2.

MITTH. D. ARCH. INST. II.

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