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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Furtwängler, Adolf: Die Chariten der Akropolis
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0213
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ME CHARITEN DER AKROPOLIS

195

Auf einigen Denkmälern sieht man statt Hekate und der
Chariten um denselben runden Kern herum nur jene drei
Mädchen tanzen und zwar auf einem bekannten Exemplare
mit dem Hekate eignen Hunde*, während ein andres 2 einem
der Mädchen auch die lange Fackel in die Hand gibt, wäh-
rend ihr ausserdem., halb hinter der links folgenden Genossin
verborgen, der Hund nachlolgt. Es scheint dass wir es mit
einer Vermengung der drei Chariten mit der dreigestaltgen
Hekate zu thun haben, die in der That nicht deutlicher aus-
gedrückt werden kann als durch die bekannten Verse des
(von Miller edirten) Gedichts an Selene-Hekate (V. 6) v; Xx-
ptvüiv vpLTc&v Tourcx?; pop<px'&n ^opsusn.—ln andern Fällen
treten die Gestalten der Hekate unmittelbar für die der Cha-
riten ein. Im Piräus befindet sich im Privathesitze ein eben
da gefundnes Reliefbruchstück (H. 0,20), das in der übli-
chen Felshöhlenumrahmung den aus den sog. Nymphenre-
liefs bekannten bärtigen Kopf zeigt; vor ihm steht Hermes
in Chiton und Chlamys, ruhig und halb nach rechts gewandt
(abweichend von den gewöhnlichen Reliefs), wo noch der r.
Arm und gewandhedeckte Fuss einer fast doppelt so grossen
weiblichen Figur erhalten ist, vor der 1. unten der unzwei-
felhafte Rest eines grossen sitzenden Hundes sichtbar wird.
Xu combiniren sind hiemit zwei zusammen gehörige^ das
r. und 1. Ende eines ebenfalls circa 0,20 hohen Reliefs enthal-
tende Fragmente; das 1. Stück stimmt mit dem obigen über-
ein: bärtiger Kopf und Hermes in derselben Stellung; hier
jedoch folgt der Rruch unmittelbar; das r. Endstück jedoch
zeigt rechts am Felsenrande die kleine in den Proportionen
ganz mit Hermes übereinstimmende Figur eines Mädchens

* Heydemann Antike Marm. n. 26t.
2 Varvakeion XtQ. n. 1585. Hoehe 0, 28. Aus Athen. Die Mädchen, im ge-
woehntichen freieu Stite, haben alte den einfachen gegürteten Chiton.
2 Im Centratmuseum getrennt autgesteüt. Der Marmor mit seiner Ober-
flaeche, die Maasse, der Rand und die Arbeit zeigen deuttich die Zusammen-
gehörigkeit (auch der Fundort ist derselbe).
 
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