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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Köhler, Ulrich: Documente zur Geschichte des athenischen Theaters, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0277

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ZUR GESCHICHTE DES ATHENISCHEN THEATERS

255

Anaxandrides 10 Siege., in der Liste 3
Antiphanes 13 )) )) )) a 8
Menander 8 )) )) )) p 1—4
Sollen wir nun aber wegen dieses Widerspruches auf dieErklä-
rung der Inschrift verzichten? Gewiss nicht. Wie die Tabelle
zeigt, sind die Zahlen der Liste durchgehends kleiner als die
literarisch überlieferten. Dem komischen Dichter aber wink-
te bekanntlich in Athen zwei Mal im Jahre der Kranz; an
den grossen Dionysien und an den Lenken. Nach den Festen
werden die Siege auch in der Überlieferung unterschieden :
von dem Komiker Eudoxos heisst es (Diog. v. L. Vlll 90)
er habe 3 dionysische und 5 lenäische, von dem Tragiker
Aphareus (Plut. Fi. Vor. 839 d) er habe je 2 dionysische
und lenäische Siege gewonnen. Die in der Liste verzeichne-
ten Siege können sich nur auf eines der beiden mit komischen
Agonen verbundenen Feste beziehen. Es ist aber oben be-
merkt worden, dass sowohl die erhaltenen Verzeichnisse
von Siegern in den musischen Agonen des Dionysos als auch
die tragischen und komischen Didaskalieen sich immer nur
auf ein Fest beziehen, und ferner aus dem überwiegenden
Ansehen des einen Festes gegenüber dem andern geschlossen
worden, dass alle jene Urkunden die grossen Dionysien
angehen, was für die Siegerlisten aus andern Gründen fest-
steht (s. oben S. 110 f. 114. 129). Dasselbe gilt von der Liste
von Siegern im komischen Agon.
Oben ist nachgewiesen worden, dass der Liste der komi-
schen Dichter die chronologische Ordnung zu Grunde liegt. Ich
gehe jetzt einen Schritt weiter und behaupte, dass die Namen
der Dichter chronologisch nach Maasgabe der ersten an den
grossen Dionysien gewonnenen Siege geordnet sind. Derje-
nige, welcher die Liste nach den Acten des ersten Archon an-
legte, konnte, wenn er ein verständiger Mann war, gar nicht
anders verfahren als in der Weise, dass er den Namen jedes
Dichters an der Stelle eintrug, an welcher er den ersten Sieg
des Mannes verzeichnet fand. Freilich scheint unter dieser
Voraussetzung die Literarische Ueberlieferung mit der ln-
 
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