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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Drittes Heft
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Köhler, Ulrich: Documente zur Geschichte des athenischen Theaters, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0278

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2 56

ZUR GESCHICHTE DES ATHENISCHEN THEATERS

schrift an mehreren Stellen schwer vereinigt werden zu kön-
nen. Man muss sich aber in allen Fällen gegenwärtig halten,
dass für die Liste nicht die erste Aufführung der Dichter son-
dern der erste Sieg und ferner der erste Sieg an den grossen
Dionysien als Ausgangspunkt gedient hat. Dass die neuer-
dings bekannt gewordene choregische Inschrift mit dem Na-
men des älteren Philemon als Beweismaterial gegen die an-
genommene Ordnung der Liste nicht verwandt werden kann,
ist im vorigen Abschnitt nachgewiesen worden. In zweifel-
haften Fällen wird man sich glaube ich entschlossen müssen
die litterarische Ueberlieferung nach der Urkunde zu beur-
theilen und nicht umgekehrt.
Es ist oben zu Frg. 1 aus äusseren Gründen vermuthet
worden, dass links von diesem Stück eine Columne wegge-
brochen sei, welche die erste der Liste war. Zu dieser Annah-
me drängen auch innere Gründe. Die Namen, welche in der
ersten Columne des 1. Fragmentes stehen, Telekleides, Krati-
nos, Pherekrates u. a. gehören der zweiten Generation der uns
durch sichere Kunde bekannten komischen Dichter an; es
fehlen die Vertreter der ersten Generation Chionides, Magnes,
Ekphantides, vielleicht Krates. Diese und andere vergessene
Namen müssen in einer links weggebrochenen Columne ge-
standen haben. Denn es liegt ja wohl auf der Hand, dass
diese Liste nach oben hin vollständig gewesen sein,d. h. die
Namen der Dichter von der Zeit an enthalten haben muss,
als das Lustspiel in Athen in die öffentlichen Agonen aufge-
nommen wurde (vgl. oben S. 106 f.). Frg. 23 scheint den
Schluss der Liste zu enthalten, welche im zweiten Jahrhun-
dert nicht fortgesetzt worden ist.
Aus dem, was im Eingang zu diesem Abschnitt und zu Frg.
20 und 23 über die Beschaffenheit der Steine angemerkt wor-
den ist, ergiebt sich, dass das Gebälk, auf dem die Siegerliste
eingegraben war, von dem Epistyl eines choregischen Denk-
mals ionischer oder korinthischer Ordnung herrührt, welches
in der Zeit vor 307 v. Ch. errichtet worden war. Demnach ist
entweder die Liste auf der Innenseite des Epistyles jenes Monu-
 
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