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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 4.1879

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Viertes Heft
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Lolling, Habbo G.: Prasiä
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https://doi.org/10.11588/diglit.34746#0402

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360

PHAStAE

wohnt wird. Die südliche Rundung der Meinen Nebenbucht,
des jetzigen Ankerplatzes für die Fischerbarken und Mostschiffe,
stösst an sandiges Erdreich, ebenso der ganze Nordwestwinkel
der Portoraftibucht, soweit sich an denselben ebenes Land
anschliesst, und der ganze Südwesttheil der Bucht von der Ni-
kolaoshalbinsel bis IÄoroni; nur sehr kurze felsige Ufervor-
sprünge unterbrechen bei den beiden zuletzt genannten Thei-
len die weiche Flachküste; auch an die nördliche Hälfte des
jetzigen Ankerplatzes stösst beiderseits ein Felsgestade.
Von Hag. Nikolaos aus zuerst nordwärts der Uferlinie fol-
gend gelangen wir, nachdem wir auf halbem Wege dahin eine
sumpfige Stelle überschritten haben, nach etwa einer Viertel-
stunde zu einer in Brunnenform gefassten Quelle, welche nur
wenige Schritte von dem Rand der Bucht entfernt ist. Hier
bemerkt man bei ruhigem Wasserstande auf dem Boden der
Bucht geringfügige Überreste von einem Mauerzuge, welcher
wahrscheinlich einen Molo gebildet hat. Jenseits der Quelle
finden sich namentlich in der Nähe des Ufers, aber auch wei-
ter landeinwärts ebenfalls geringfügige Mauerzuge, z. Th. mit
Marmorquadern, die in Verein mit Vasen-und Ziegelscherben
sowie dem Molo und der Quelle zu der Annahme berechtigen,
dass hier eine antike Ortschaft lag. Dieselbe konnte sich in
der anstossenden kleinen Ebene ausbreiten und an dem sanft
aufsteigenden Hügelzüge nördlich und nordöstlich hinauf-
ziehen. Ich glaube hier das in Strabons Aufzählung zunächst
auf Prasiä folgende Steiria ansetzen zu dürfen und nehme an,
dass hier der aus Platon (Hipparch. 299) bekannte Steirische
Weg (cTsg^xxT) o^o;) gemündet habe. Es war dies offenbar der
Hauptweg aus der Mesogia zum östlichen Meereü

i !ch gehe hier nicht näher auf Steiria ein, Ja cs nur in Verbindung mit
einer topographischen Untersuchung des weiter noerdtich folgenden Küsten-
strichs und des brauronischen Gebietes bebandett werden kann, und weise nur
darauf hin, dass Ross Arch. Aufs. a. a. 0. die Sudgrenze des brauronischen Ge-
bietes richtig bestimmt hat, waebrend seine Ansetzung des Hauptheitigtbums
schwerticb aufrecht gebaiten werden kann. Die im Text zunächst vorhergehen-
den und folgenden Bemerkungen beziehen sich auf steirisches Gebiet und wa-
ren zur Vervollständigung der Terrainschitderung nothwendig.
 
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