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Lolling, Habbo G.: Mittheilungen aus Kleinasien
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.35009#0173
Mittheilungen aus Kleinasien.
IV. Der Cult der Kybele aus Plakia.
Herodot Ϊ 57 stellt mit den Worten καί γάρ δτι ούτε οί Κρη-
στωνινίτο« ούδζίΛοΐσι των νυν σφέχς πεοιοικεόν.των εΐσί ομόγλωσσοι
ουΐε οί ΠλκκΐΥ]νοί, σφίσι δέ ομόγλωσσοι die Einwohner von Pla-
kia, die vorher wie die von dem wohl unbedeutenderen Sky-
lake in Erinneruna; an das Zusammenleben in Attika und Le-
mnos als σύνοικοι der Athener bezeichnet wurden, der Sprach-
verwandtschaft weo-en in eine Reibe mit den Krestoniaten auf
o
der chalkidischen Akte, welche Thukydides IV 109 mitten
zwischen den thrakischen Stämmen der Bisalter und Edonen
aufzählt und von den Chalkidiern einer-wie den tyrrhenischen
Pelasgern andererseits unterscheidet. Wir müssen uns natür-,
lieh der Autorität des Thukydides, der hier den ältern Histo-
riker beiläufig verbessert, wegen seiner genauen Bekannt-
schaft der makedonischen und thrakischen Verhältnisse un-
bedingt unterwerfen und Herodots Vergleich als nur in ge-
wissem Sinne richtig anerkennen. Das Richtige liegt darin,
dass auch die Plakianer ßxpSxpot δίγλωσσοι waren, die sich
ausser der aus den frühem Sitzen mitgebrachten Mutterspra-
che der Sprache ihrer Umwohner d. h. der griechischen be-
dienten.
Die Erscheinung dass ein vom Mutterlande losgesprengter
fremder Stamm lange zäh an dem Überlieferten fest hält bie-
tet sich überall in den von Griechen in Besitz genommenen
Ländern dar; zufälliger Weise geben uns gerade für Plakia
die antiken Monumente eine Andeutung, auf welchem Wege
die Verschmelzung vor sich ging. Ein Hauplhülfsmittel war
hier nämlich die Übertragung des Hauptkultes und die Um-
taufung der verehrten Gottheit, deren ursprünglich vielleicht
national begrenztes Wesen nachzuweisen nicht mehr möglich'
IV. Der Cult der Kybele aus Plakia.
Herodot Ϊ 57 stellt mit den Worten καί γάρ δτι ούτε οί Κρη-
στωνινίτο« ούδζίΛοΐσι των νυν σφέχς πεοιοικεόν.των εΐσί ομόγλωσσοι
ουΐε οί ΠλκκΐΥ]νοί, σφίσι δέ ομόγλωσσοι die Einwohner von Pla-
kia, die vorher wie die von dem wohl unbedeutenderen Sky-
lake in Erinneruna; an das Zusammenleben in Attika und Le-
mnos als σύνοικοι der Athener bezeichnet wurden, der Sprach-
verwandtschaft weo-en in eine Reibe mit den Krestoniaten auf
o
der chalkidischen Akte, welche Thukydides IV 109 mitten
zwischen den thrakischen Stämmen der Bisalter und Edonen
aufzählt und von den Chalkidiern einer-wie den tyrrhenischen
Pelasgern andererseits unterscheidet. Wir müssen uns natür-,
lieh der Autorität des Thukydides, der hier den ältern Histo-
riker beiläufig verbessert, wegen seiner genauen Bekannt-
schaft der makedonischen und thrakischen Verhältnisse un-
bedingt unterwerfen und Herodots Vergleich als nur in ge-
wissem Sinne richtig anerkennen. Das Richtige liegt darin,
dass auch die Plakianer ßxpSxpot δίγλωσσοι waren, die sich
ausser der aus den frühem Sitzen mitgebrachten Mutterspra-
che der Sprache ihrer Umwohner d. h. der griechischen be-
dienten.
Die Erscheinung dass ein vom Mutterlande losgesprengter
fremder Stamm lange zäh an dem Überlieferten fest hält bie-
tet sich überall in den von Griechen in Besitz genommenen
Ländern dar; zufälliger Weise geben uns gerade für Plakia
die antiken Monumente eine Andeutung, auf welchem Wege
die Verschmelzung vor sich ging. Ein Hauplhülfsmittel war
hier nämlich die Übertragung des Hauptkultes und die Um-
taufung der verehrten Gottheit, deren ursprünglich vielleicht
national begrenztes Wesen nachzuweisen nicht mehr möglich'