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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 7.1882

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Dörpfeld, Wilhelm: Beiträge zur antiken Metrologie
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https://doi.org/10.11588/diglit.35009#0303
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Beiträge zur antiken Metrologie.
(Hierzu Tafel XI.)
Nachdem Böckh seine grundlegenden “Metrologischen
Untersuchungen” geschrieben, nachdem Hultsch in seiner
“Griechischen und Römischen Metrologie” Alles, was wir
auf diesem Gebiete wissen, in mustergültiger Weise zusam-
mengestellt, und nachdem neuerdings Spezialkenner wie Lep-
sius, Oppert, Brandis, Bortolotti, Chabas etc. die orientali-
schen und ägyptischen Maasse eingehend behandelt haben,
kann es gewagt erscheinen, wenn ein Neuling auf dem Ge-
biete der Metrologie es unternimmt, Behauptungen aufzustel-
len, welche von den fast allgemein anerkannten metrologi-
schen Lehrsätzen nicht unwesentlich ab weichen. In Anbe-
tracht der wenigen Jahre, welche ich den complizirten metro-
logischen Studien gewidmet habe, würde ich auch Bedenken
tragen, meine Untersuchungen schon jetzt zu publiciren, wenn
ich es nicht für meine Pflicht gehalten hätte,sobald als mög-
lich auf eine Reihe nicht unbedeutender Irrthümer, welche
sich nach meiner Meinung in die Hauptsätze der antiken Me-
trologie eingeschlichen haben, aufmerksam zu machen. Diese
Pflicht schien mir um so dringender, je mehr ich die Ueber-
zeugung gewann, dass nur durch diese versteckten Fehler
die Forscher bisher verhindert worden sind, die verschiede-
nen Maass - Systeme in ihrem organischen Aufbau und ihrem
einfachen Zusammenhänge zu erkennen.
Die Ergebnisse meiner Untersuchungen fasse ich in fol-
gende Thesen zusammen:
1. Die Existenz eines attischen oder griechischen Längeri-
fusses von 0,308m, der den römischen pes monetalis um y24
übersteigt, ist allgemein als wissenschaftliche Thatsache an-
gesehen worden; einen Fuss von dieser Grösse hat es aber
in Athen niemals gegeben. Der von Solon daselbst einge-
 
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