ZUM AELTESTEN KUNSTHANDWERK
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Im Unterschied von den Ostotheken sind die Gräber alle
gross genug,einen Leichnam aufzunehmen (61 '10",8'5":3').
Trotzdem fand sich in keinem derselben ein Skelet. In einem
Falle war die Aschein einem grossen Gefäss (5'1" lang,
grösste Weite 2'10", S.73), in andern fanden sich Fragmente
von Terracottasarkophagen mit eingepressten Rosetten geo-
metrischen Stils. Wichtig ist, dass diese Gräber sich sowohl
in den rechteckigen Einfriedigungen (S.73) als in den Grab-
kammern der tumuli finden (S.72), in einer Grabkammer fan-
den sich drei mit Terrakottaplatten ausgelegte Gräber. Von
dieser Grabanlage sind die Thonsarkophage nur insofern ver-
schieden, als sie in den Grabkammern nicht eingegraben zu
werden brauchen, sondern einfach auf dem Boden stehn kön-
nen. Die Grabkammern haben einen rechteckigen Grundriss
und einen Dromos; sie sind nicht, wie spätere griechische
(z. B. in Aegina) oder etruskische, in die Erde gegraben, son-
dern auf dem Boden aus polygonalen Blöcken aufgebaut, der-
art dass die Wände nach oben convergiren und die Decke von
wenigen grossen Steinen gebildet werden kann. Dies ist nur
Unvollkommenheit der Technik und die dadurch entstehende
scheinbare Aehnlicbkeit mit dem Mykenischen Kuppelgrab ist
rein zufällig U Die Thür besteht aus zwei convergirenden
Steinpfeilern, welche einen grossen Thürsturz tragen. Geber
diesen Bau ist der Hügel geschüttet, um den Hügel der Stein-
ring gelegt. Auf dem Boden dieser Grabkammern finden sich
sowohl Krüge wie Sarkophage welche die Asche enthalten,
mitunter beide Behälter zusammen; in einem schon erwähn-
ten Falle fanden sich auch Gräber in dem Boden-
Bis jetzt habe ich den Inhalt der Gräber nur soweit be-
rücksichtigt, als es für Feststellung der Bestattungsart unum-
gänglich war. Schon aus dieser scheinen sich einige Folge-
rungen zu ergeben für die Richtung, in welcher sich die Ne-
kropole ausgedehnt hat, welche aus dem im ganzen gleich-
1 Ebenso zufällig nähern sich die unvollkommenen Kuppelgräber z.B. bei
Nauplia diesen Kammergräbern.
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Im Unterschied von den Ostotheken sind die Gräber alle
gross genug,einen Leichnam aufzunehmen (61 '10",8'5":3').
Trotzdem fand sich in keinem derselben ein Skelet. In einem
Falle war die Aschein einem grossen Gefäss (5'1" lang,
grösste Weite 2'10", S.73), in andern fanden sich Fragmente
von Terracottasarkophagen mit eingepressten Rosetten geo-
metrischen Stils. Wichtig ist, dass diese Gräber sich sowohl
in den rechteckigen Einfriedigungen (S.73) als in den Grab-
kammern der tumuli finden (S.72), in einer Grabkammer fan-
den sich drei mit Terrakottaplatten ausgelegte Gräber. Von
dieser Grabanlage sind die Thonsarkophage nur insofern ver-
schieden, als sie in den Grabkammern nicht eingegraben zu
werden brauchen, sondern einfach auf dem Boden stehn kön-
nen. Die Grabkammern haben einen rechteckigen Grundriss
und einen Dromos; sie sind nicht, wie spätere griechische
(z. B. in Aegina) oder etruskische, in die Erde gegraben, son-
dern auf dem Boden aus polygonalen Blöcken aufgebaut, der-
art dass die Wände nach oben convergiren und die Decke von
wenigen grossen Steinen gebildet werden kann. Dies ist nur
Unvollkommenheit der Technik und die dadurch entstehende
scheinbare Aehnlicbkeit mit dem Mykenischen Kuppelgrab ist
rein zufällig U Die Thür besteht aus zwei convergirenden
Steinpfeilern, welche einen grossen Thürsturz tragen. Geber
diesen Bau ist der Hügel geschüttet, um den Hügel der Stein-
ring gelegt. Auf dem Boden dieser Grabkammern finden sich
sowohl Krüge wie Sarkophage welche die Asche enthalten,
mitunter beide Behälter zusammen; in einem schon erwähn-
ten Falle fanden sich auch Gräber in dem Boden-
Bis jetzt habe ich den Inhalt der Gräber nur soweit be-
rücksichtigt, als es für Feststellung der Bestattungsart unum-
gänglich war. Schon aus dieser scheinen sich einige Folge-
rungen zu ergeben für die Richtung, in welcher sich die Ne-
kropole ausgedehnt hat, welche aus dem im ganzen gleich-
1 Ebenso zufällig nähern sich die unvollkommenen Kuppelgräber z.B. bei
Nauplia diesen Kammergräbern.