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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 14.1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.29490#0345

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MISCELLEN

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nals (vergl. Δελτίο v &ρχκωλ. 1889 S. 125 und 141) hat topogra-
phisch in sofern Bedeutung, als hierdurch nochmals bestätigt
wird, dass die Stadtmauer des Themistokles den Syntagma-
Platz und den königlichen Garten nicht umfasste, sondern etwa
diejenige Lage und Richtung hatte, welche die Skizze oben
Bd. XIII S. 232 zeigt. Erst zur Zeit Hadrians wurde die Stadt
im Nordosten erweitert. Die in den Gräbern gefundenen Ge-
genstände stammen demnach alle ans vorhadrianiscber Zeit.
Die griechische archäologische Gesellschaft hat in diesem
Sommer nördlich vom Olympieion in Athen gegraben, wo
ein grosser römischer Bau aufgedeckt wurde. Besonders Be-
merkenswertes enthält der Bau nicht. Er besteht aus einem
grossen viereckigen und aus einem kleineren halbkreisförmigen
Hofe, beide mit Säulenhallen umgeben. Um diese gruppiren
sich zahlreiche Zimmer von den verschiedensten Formen. An
vielen Stellen sind grosse ornamentale Mosaikfussböden erhal-
ten. Der Bau war vielleicht ein öffentliches Gymnasion, mög-
licher Weise aber auch ein grosses Privathaus.
Im Aufträge derselben Gesellschaft hat Herr Dr. Philios
etwa 1 Stunde westlich von Megara oberhalb des Weges
nach Ivorinth ein kleines Heiligtum aufgedeckt, welches nach
Lölling (Έοτψ.Ερίς &ρχκ.ίολο'^χγι 1887 S. 201) der von Pausa-
nias (1 44, 9) erwähnte Tempel des Zeus Aphesios ist. In-
schriften, welche zur Bestätigung dieser Benennung dienen
könnten, sind leider nicht gefunden worden. Das Heiligtum
enthält einen Tempel, einen Altar und mehrere hallenartige
Gebäude, in weichen sich steinerne Bänke zum Liegen belin-
den. Plan und Beschreibung wird Herr Philios veröffentlichen.
Die französische Schule hat nach Beendigung ihrer Arbeiten
in Mantinea Grabungen in Tegea vorgenommen. Von allge-
meinem Interesse ist unter den Resultaten die erfolgte Aullin-
dung der Stadtmauer zu nennen, deren Fundamente an meh-
reren Stellen freigelegt wurden. Die Mauer bestand aus einem
Unterbau aus Stein, auf dem sich der Oberbau aus Luftzie-
geln erhob. Sie war also der Stadtmauer von Mantinea und
der themistokleisclien Mauer von Athen vollkommen ähnlich.
 
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