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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 17.1892

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Heft 1
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Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.37655#0111
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FUNDE §9
und als Vitruv für die griechischen Theater vorschreibt. Der
Grund für diese Abweichung lag in den aussergewöhnlich
grossen Abmessungen der Orchestra, welche für die grosse
griechische Stadt zwar passend, für die kleinere römische
Stadt aber unnütz waren.
Bei unserem jetzigen Aufenthalte in Megalopolis gelang es
uns, unter dem aus den verschiedenartigsten Bausteinen zu-
sammengeflickten Stylobate dieses Proskenion die Schwelle
eines älteren hölzernen Proskenion zu entdecken, wie es für
die meisten griechischen Theater vorausgesetzt werden muss.
Viereckige Löcher für hölzerne Pfosten und längliche schmale
Einarbeitungen für vertikale Bohlen wiederholen sich schein-
bar auf der ganzen Schwelle in gleichmässigen Abständen,
wenigstens haben wir drei solcher Löcherpaare constatirt. Die
geringe Sorgfalt in der technischen Ausführung spricht da-
für, dass auch dieses ältere Proskenion erst nach der Zerstörung
der Stadt durch Kleomenes, also erst in frührömischer Zeit
erbaut worden ist.
Zum Schluss mag noch erwähnt werden, dass die von
Pausanias im Innern des Theaters gesehene Quelle auch jetzt
noch vorhanden ist. Man erkennt noch die Löcher unter den
Sitzen, durch welche das Wasser hervorquoll. Auch jetzt
dringt an mehreren Stellen zwischen den Sitzen Wasser her-
vor und ergiesst sich in den grossen die Orchestra umgeben-
den Canal. [vy, jyj
 
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