EIN SICILISCHES ANATHEM IN DELPHI
Im Herbst 1887 fand ich in Delphi westlich vom Ravin
des Kastalia-Baches als oberste Schiebt einer modernen, die
Terrassen des Ölwaldes stützenden Futtermauer eine dünne
Platte pentelischen Marmors mit Inschrift. Sie befand sich etwa
300 Schritt westlich von der Daitondas-Basis, ungefähr 50rn
tiefer als die oberhalb entlang führende Chaussee ; ihre Lage ist
genauer beschrieben in den Beiträgen zur Topographie von
Delphi S. 84 Anm. 1. ich liess sie ins Dorf hinauf schaffen und
dem Antikenwächter übergeben ; jetzt ist sie im Museum als
Nr. 234. HöheX Breitex Dicke = 0,39 χ 0,59X 0,1 2; links
und unten Bruch, auf der Oberseite zwei quadratische Ver-
satzlöcher. Die Vorderseite ist mit einer Sinterschicht, dem
sog. Tartaro bedeckt, durch welche die schon an sich nur sehr
feinen, dünnen Buchstaben nur schwach sichtbar sind; auch
ist die Oberfläche zuletzt von kindischer Hand rechts oben zer-
stört worden, die dort moderne Namen (ΝικΑλαος]) ein-
kratzte, glücklicherweise ohne der Inschrift wesentlich zu
schaden. Das Facsimile des Textes (etwas kleiner als 1:5)
füge ich auf S. 484 bei.
Die Form der Buchstaben1 weist mit Sicherheit auf das
IV. Jahrhundert (2 mit ganz leicht gebogenen Schenkeln
kehrt z. B. auf der Inschrift der Naxiersäule wieder, welche
im Philologus L1V S. 215 den Decennien nach 345 vor dir.
zugewiesen war). Die Lesung des Erhaltenen ist leicht, die Er-
gänzung des einst Vorhandenen aber, mit Ausnahme von Z.l
1 Die Buchstabenhöhe in Z. 1-5 beträgt 0,02-0,025, in Z. 6 nur 0,02;
letztere ist auch mit enger stehenden Zeichen geschrieben als 1-5.
Im Herbst 1887 fand ich in Delphi westlich vom Ravin
des Kastalia-Baches als oberste Schiebt einer modernen, die
Terrassen des Ölwaldes stützenden Futtermauer eine dünne
Platte pentelischen Marmors mit Inschrift. Sie befand sich etwa
300 Schritt westlich von der Daitondas-Basis, ungefähr 50rn
tiefer als die oberhalb entlang führende Chaussee ; ihre Lage ist
genauer beschrieben in den Beiträgen zur Topographie von
Delphi S. 84 Anm. 1. ich liess sie ins Dorf hinauf schaffen und
dem Antikenwächter übergeben ; jetzt ist sie im Museum als
Nr. 234. HöheX Breitex Dicke = 0,39 χ 0,59X 0,1 2; links
und unten Bruch, auf der Oberseite zwei quadratische Ver-
satzlöcher. Die Vorderseite ist mit einer Sinterschicht, dem
sog. Tartaro bedeckt, durch welche die schon an sich nur sehr
feinen, dünnen Buchstaben nur schwach sichtbar sind; auch
ist die Oberfläche zuletzt von kindischer Hand rechts oben zer-
stört worden, die dort moderne Namen (ΝικΑλαος]) ein-
kratzte, glücklicherweise ohne der Inschrift wesentlich zu
schaden. Das Facsimile des Textes (etwas kleiner als 1:5)
füge ich auf S. 484 bei.
Die Form der Buchstaben1 weist mit Sicherheit auf das
IV. Jahrhundert (2 mit ganz leicht gebogenen Schenkeln
kehrt z. B. auf der Inschrift der Naxiersäule wieder, welche
im Philologus L1V S. 215 den Decennien nach 345 vor dir.
zugewiesen war). Die Lesung des Erhaltenen ist leicht, die Er-
gänzung des einst Vorhandenen aber, mit Ausnahme von Z.l
1 Die Buchstabenhöhe in Z. 1-5 beträgt 0,02-0,025, in Z. 6 nur 0,02;
letztere ist auch mit enger stehenden Zeichen geschrieben als 1-5.