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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

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Heft 1/2
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Wolters, Paul: König Nabis
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https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0151

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KÖNIG NABIS

Im Museum von Sparta befindet sich ein bis zu 10 l/2am lan-
ges, 7 breites und 2cm dickes Bruchstück eines Dachzie-
gels, das nach der ihm aufgeschriebenen Notiz έξω του παλαιο-
κάστρου, d. h. der mittelalterlichen Stadt Lakedämonia, also
in der Gegend der sog. Akropolis gefunden ist. Der rechte
Rand seines Stempels
B A Λ E o £
N A B I o £
ist zwar durch Bruch verloren gegangen, aber es ist offenbar,
dass kein Buchstabe fehlt. Ebenso einleuchtend ist, dass der
Stempel Βασιλέως Νάβιος zu lesen ist, oder vielmehr mit dori-
scher Flexion Βασιλέας; vgl. E. Boisacq, Les dialectes do~
riens S. 149. G. Meyer. Griech. Gramm. 3 S. 443. R. Küh-
ner, Gramm. 3 1 S. 451. Dass im Gegensatz zu unserer litte-
rarischen Überlieferung der Genetiv Νάβιος, nicht Νάβιδος lau-
tet, ist nicht mehr auffällig; vgl. Έφηρερίς άρχ. 1887 S. 156.
B. C. H. 1891 S. 418.
Βαλέος statt Βασιλέας ist kein Schreibfehler, sondern eine,
allerdings durch die wünschenswerte Beschränkung auf mög-
lichst knappen Raum veranlasste , Abkürzung. Zwar hat J.
Simon als Resultat seiner Sammlung von Abkürzungen auf
griechischen Inschriften (Zeitschrift für österreichische Gymna-
sien 1891 S. 709) die Regel aufgestellt, dass die antike Kür-
zung griechischer Wörter nur im Abwerfen einer oder mehre-
rer Silben am Ende bestehe, aber A. Wilhelm hat (inderseiben
Zeitschrift 1894 S. 913) daneben einen anderen Brauch nach-
gewiesen, nach welchem nur Anfang und Endung des zu kür-
zenden Wortes geschrieben wird. In mittelalterlichen Hand-
schriften ist diese Art bei bestimmten Wörtern (z. B. θεός = De)
 
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