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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

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Heft 3
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Loeschcke, Georg: Vase aus Aegina
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https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0273

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VASE AUS AE GIN A

Im Arch. Intelligenzblatt 1837 S. 95 berichtet Gerhard nach
Besuch der Sammlungen in Athen und Aegina: ‘grosse Ge-
fasse sind selten. Eines der grössten in Aegina gefundenen
und aufbewahrten ist eine über zwei Palmen hohe Oenochoe
von seltener Form und ägyptisirendem Stile der Bemalung.
Dieses Gefäss ist oben geschlossen; seine Mündung ist durch
einen vortretenden Greifenkopf gebildet, dessen Schnabel zum
Auslaufen der Flüssigkeit diente. Es ist ringsum mit farbigen
Streifen und in dem dazwischen freigelassenen Felde mit Fi-
guren verziert, welche Tiere darstellen, die einander zerflei-
schen’. Ähnlich, doch ohne den Fundort der Vase anzugeben,
berichtet Gerhard in den Anncdi 1837 S. 134. Man kann ver-
muten, dass diese Greifenkanne eines der zwei πάνυ ώραΐα αγ-
γεία war, die aus Grabungen auf Aegina unter 117 weniger
guten Gefässen am 9 Dezember 1830 für das dortige Museum
erworben wurden (Kavvadias, Γλυπτά I S. 36).
Die Sammlung in Aegina wurde 1837 durch Pittakis gröss-
tenteils nach Athen überführt (Kavvadias S. 19), und hier
sahen Conze und Michaelis 1860 die Vase auf der Akropolis
im ‘ Häuschen beim Erechtheion’ (Conze, Zur Gesell, der An-
fänge griech. Kunst I S. 21. 3. Michaelis, Arch. Anzeiger
1861 S. 1 98). Nicht lange darauf muss sie von dort verschwun-
den sein; kein späterer Besucher der athenischen Museen er-
wähnt das auffallende Gefäss.
Hingegen erwarb Alessandro Castellani in Rom 1867/8 eine
ganz gleichartige Kanne mit der Provenienzangabe Santorin
(Bidlettino d. I. 1868 S. 218. Anncdi 1869 S. 172), die in
den Monumenti d. I. IX Taf. 5,1 und darnach in Rayets Ce-
ramique grecque S. 53 und in Brunns Kunstgeschichte 1 S. 136
abgebildet ist; dank dem Entgegenkommen der bruckmann-
schen Verlagsanstalt können wir letztere Abbildung hier wie-
derholen. Später ging die Kanne aus Castellanis Besitz an das
 
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